Gemeingüter

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Warum Gemeingüter?

  • Nicht produzierbare, wichtige Lebensgrundlagen (z.B. Rohstoffe, Wasser, Netz-Infrastrukturen, Wissen usw.) sind die Grundlage der Wirtschaft und der menschlichen Existenz. Wenn diese Grundlagen privatisiert werden, besteht das Risiko der Monopolbildung mit seinen negativen Effekten auf Wirtschaft & Gesellschaft. Siehe dazu Aneignung von Lebensgrundlagen.
  • Um diese Schäden zu umgehen, sollten solche Grundlagen-Güter nicht privatisiert, sondern als Gemeingüter wirtschaftlich genutzt werden. Gemeingüter befinden sich im Eigentum und der Verantwortung der Bürger (Gemeinde) anstatt in privater Hand.
  • Die Bewirtschaftung kann dann natürlich durch die private Wirtschaft durchgeführt werden. Diese hat dabei allerdings keine Eigentumsrechte, sondern lediglich eine Dienstleistungsfunktion. Sie kann also keine Monopolpreise festlegen, nicht spekulieren und keine leistungslosen Einkommen zu Lasten der Gesellschaft erzielen.
  • Bei Gemeingütern entwickeln Bürgerinnen und Bürger in komplexen Selbsorganisationsprozessen Verwaltungsformen, die die eigenen Arbeits- und Lebensgrundlagen sichern.
  • Dabei geht es um einen oft übersehenen dritten Weg des Ressourcenmanagements (weder staatlich noch privat), der nicht nur die Monopolrenten Einzelner verhindert (s.o.) sondern auch Menschenrechte sowie einen sozialen Ausgleich gewährleistet.

Was sind Gemeingüter?

  • Gemeingüter sind eine besondere Form von Gemeineigentum an Lebensgrundlagen und werden auch als "Commons" (engl.) bezeichnet.
  • Dies bedeutet unter anderem: keine Spekulation, keine Veräußerung ohne Zustimmung aller Betroffenen, keine Zerstörung (da Boden ein Gemeingut ist und so der Mitbesitz anderer auch zerstört würde).
  • Besitz (im Gegensatz zu Eigentum) ist in der Commonsperspektive der zentrale Begriff zur Regelung der Rechtsverhältnisse.
  • Aus dem Besitzrecht leiten sich Ansprüche auf Zugang, Nutzung und Kontrolle über Ressourcen ab, die (entweder weil sie ererbt oder kollektiv erzeugt wurden) als Gemeinressourcen (common pool resources) zu fassen sind.
  • Gemeingüter charakterisieren eine Mitbesitzer-, Mitverantwortungs- und Mitnutznießerbeziehung
  • Diese kollektive Anspruchsberechtigung impliziert, dass die individuellen Nutzungsansprüche in denen aller anderen ihre Grenzen finden.

Eigentum- & Sozial-Ebene

Gemeingüter müssen 2 Ebenen haben um zu funktionieren:

  • Eigentums-Ebene: Gemeingüter sind zum einen materielle oder immaterielle Lebensgrundlagen, welche nicht privatisiert oder verstaatlicht sind, sondern als Gemeineigentum von den Bürgern, Interessenten oder Beteiligten verwaltet werden (z.B. erfolgt der Grundbucheintrag dann auf einen Verein, in welchem alle Beteiligten Mitglied sind). Diese Verantwortlichen werden auch als "Kümmerer" (engl."Commoners") bezeichnet.
  • Soziale-Ebene: Gemeingüter sind aufgrund der notwendigen "Commoners" immer mit einer "sozialen Komponente" verbunden wodurch die Nutzung der Ressource über reines Profitinteresse hinausgeht (s.u.). Eine intensive Kommunikation der Miteigentümer ist hier die Basis. Fehlt diese Kommunikation steht auch der Erhalt der Lebensgrundlage in Frage. Mehr zur "sozialen Ebene": s.unten "Soziale Komponente sichert Nachhaltigkeit und Nutzenmaximierung".

Die 2.Ebene ("soziale Komponente") wird oft bei der Definition von Gemeingütern vernachlässigt oder nicht beachtet!

Nutzenmaximierung und Nachhaltigkeit

  • Gemeingüter sind frei von der Prämisse der Profitmaximierung (s.Altland) und den Beschränkungen des Eigentumsrechtes.
  • An diese Stelle tritt eine Nutzenmaximierung.
  • Gemeingüter bieten damit ein völlig anderes Modell für Ressourcenmanagement als der Markt.
  • Gemeingüter beinhalten Formen von Eigentum und Management (s.Peer-Management), welche gerechter sind als Privateigentum: Sie streben die Nachhaltigkeit der Ressource (Lebensgrundlage) an.
  • Zwar ist davon auszugehen, dass Gemeineigentumsformen Zugangsgerechtigkeit eher ermöglichen als Privateigentum, doch ein Garant für nachhaltige Nutzung und intergenerationelle Gerechtigkeit sind sie nicht.
  • Deshalb bedarf es (vor allem bei natürlichen Gemeingütern) weiterer begünstigender Faktoren. Diese Faktoren stellen zugleich Merkmale der Gemeingüter dar (s.u.). Ohne diese Merkmale handelt es sich (nach unserem Begriffs-Verständis) nicht um ein Gemeingut.

Merkmale von Gemeingütern

Merkmale zur Sicherung der Nachhaltigkeit:

  • In erster Linie ist die Bindung der Menschen zur Ressource wichtig sowie eine intensive Kommunikation unter den Beteiligten (s.unten "soziale Bindung"). Dafür bedarf es meist einer eigenen Institutionen, die den Aufbau von Reziprozität, Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit erleichtern.
  • notwendige Sensibilität für Umweltfragen
  • Wissen und Erfahrungen den Umweltfragen gerecht zu werden
  • Transparente Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen innerhalb der Gemeinschaft
  • Freiheit in der Entscheidung was, wie produziert werden soll (Unabhängigkeit vom "Markt")
  • Für das langfristige funktionieren sind oft auch rechtsstaatliche Rahmenbedingungen und evtl. Unterstützung durch staatliche Institutionen notwendig.

Merkmale im Unterschied zum Privateigentum:

  • Gemeineigentum befindet sich in der Verantwortung einer Gruppe von Personen (Kollektiveigentum anstatt einzelnen Privatpersonen oder Firmen).
  • Diese Verantwortlichen haben meist eine soziale Beziehung zur Ressource (s.unten). Dies vor allem bei lokalen Ressourcen wie Fischbestand, Wald, Grund & Boden, Gasnetz der eigenen Stadt usw. Bei globalen Ressourcen (Luft, Ozean als ganzes...) ist dies natürlicherweise weniger der Fall.
  • Die Eigentümer sind oft auch die Nutzer der Ressource (ähnlich bei Peer-Management).
  • Das Gemeineigentum kann nicht verkauft (somit auch nicht spekuliert) werden.
  • Einzelpersonen können durch Nutzung von Gemeineigentum keine leistungslosen Gewinne (s.leistungslose Wirtschaft) zu Lasten der anderen Mitnutzer erzielen (z.B. ein Teilhaber holzt den ganzen Gemeineigentum-Wald ab). Dies wird durch Regeln unterbunden.
  • Aufgrund der sozialen Bindung der "Commoners" wird die Ressource zukunftsfähig genutzt und nicht kurzfristigem Profitstreben geopfert

Soziale Komponente sichert Nachhaltigkeit und Nutzenmaximierung

  • Bei Gemeingütern muss es eine Gruppe "Kümmerer" (engl. Commoners) geben, welche eine sozialen Bindung an die Ressource haben bzw. welche 'aufgrund der Ressource untereinander eine Gemeinschaft bilden.
  • Der Nutzen für den Einzelnen aus dieser sozialen Gemeinschaft (z.B. Freundschaften, Anerkennung, Kontakte, Hilfe...) ist höher als durch kurzfristiges Profitinteresse (z.B. die Ressource auszubeuten oder zu verkaufen, damit aber die soziale Gemeinschaft zu verlieren) erzielt werden könnte.
  • Zudem haben die "Commoners" ein umfassenderes Verständnis vom "Wert" ihrer Ressource. Die Schönheit, Intaktheit und der Nutzen an sich der Ressource gilt als Wertmaßstab und nicht die reine Gewinnmaximierung. Die Ressource und der daraus erfolgte Ertrag wird als eine Art "Gabe" gesehen und weniger als Maschine, über die man bestimmen kann. Diese Denkweise spiegelt sich z.B. im Verhalten von indigenen Völkern hinsichtlich der Ressourcennutzung von "Mutter Erde" wieder:
    • z.B. wird eine Teil der Beute nach der Jagd dem Wald "geopfert", damit er auch in Zukunft reichlich Nahrung gibt. Oder Bei der Mais-Aussaat werden bestimmte Fruchtbarkeitslieder für eine gute Ernte gesungen.
    • Dabei ist es nicht wichtig, ob es einen Waldgeist oder Maisgott gibt, der die Bitten erhört. Wichtig ist vielmehr, dass diese bewussten "Zeremonien" eine ganz andere Wertschätzung der Ressource darstellen. Jemand der mit Anerkennung für den Wald oder das Feld solch eine Handlung vollführt, der würde nie auf die Idee kommen den Wald oder das Feld auszubeuten oder daraus Profite zu maximieren. Es wäre für diese Person so wie von den eigenen Eltern Wucherzinsen für ein Darlehen zu verlangen.
    • Natürlich kann bei einfachen Völkern eine "Gottgläubigkeit" von z.B. Schamanen ausgenutzt und den Menschen damit Angst eingetrichtert werden. Dies sind aber eher Ausnahmen, welche in "zu großen" (s.Größenproblematik) Gruppen vorkommen.
  • Die soziale Komponente der Gemeingüter ist somit ausschlaggebend dafür, dass Gemeingüter freiwillig nachhaltig genutzt werden ohne das es einer Minderwertsteuer oder Regulierungen durch den Staat bedürfe.
  • Eine intensive Kommunikation zwischen den Teilnehmern ist dabei eine Grundvoraussetzung.

Historische & fiktive Beispiele

Fiktives Beispiel Dorfgemeinde:

  • Eine Gemeinde (Dorf) denkt normalerweise nicht kurzfristig, da die Menschen normalerweise dort wohnen bleiben und auch ihren Kindern etwas vernünftiges hinterlassen wollen. Der Gemeingüter-Wald einer Dorfgemeinde bringt außer dem materiellen Nutzen (Holz, Wild) zusätzlichen Nutzen für die Lebensqualität (Wanderungen, Schönheit+Artenreichtum (Vielfalt durch Mischwald), Abenteuer für Kinder...). Die Dorfgemeinde würde sich demnach vermutlich für einen gesünderen und nachhaltigeren Mischwald entscheiden anstatt einer profitableren Monokultur.
  • Dadurch wird automatisch eine nachhaltige Nutzung angestrebt. Oft sogar mit dem Ziel den Kindern einen Mehrwert zu hinterlassen (bessere Böden, besseren Wald, bessere Infrastruktur (Leitungen...) usw.) als den selbst übernommenen. Die Bewirtschaftung (oder Verwaltung) erfolgt somit nicht nur nachhaltig, sondern sogar zukunftsfähig.
  • Dies funktioniert natürlich nur, wenn die Gemeinde auch Eigentümer der Ressourcen ist, selbst die Verwaltung übernimmt und auch die Verwendungs-Bestimmung des Ertrages. Diese Gemeinde-Verwaltung darf auch nicht "in der Luft schweben", sondern muß eng mit den Bürgern kommunizieren. Wenn dagegen der Staat sich die Ressource aneignet (und/oder privat verkauft), geht der Ertrag und/oder die Verfügungsgewalt verloren. Die soziale (Interessen-)Bindung wird somit zerstört und die Nachhaltigkeit wird der Profitmaximierung (Privatisierung) oder der Ineffizienz (Staatsverwaltung) geopfert. Damit droht die Zerstörung der Lebensgrundlage.
  • Natürlich gibt es auch Privateigentümer, welche eine Ressource (z.B. Wald) besonders gesund & zukunftsfähig verwalten. Allerdings sind dies dann meist ansässige Privatleute, welche somit auch eine soziale Bindung zur Ressource haben. Umso weiter weg der Eigentümer ist (z.B. ein anonymer Finanzinvestor, s.auch Größenproblematik), umso weniger gibt es eine "soziale Bindung" zur Ressource und umso mehr geht es ausschließlich um Profitmaximierung.

Historische Beispiele für natürliche Gemeingüter:

Das über Jahrhunderte nachhaltig funktionierende "Open-Field-System" in England sowie andere Formen der Allmendewirtschaft in Nordeuropa:

  • Im Mittelalter wurde ein Großteil der europäischen Landwirtschaft als System offener Felder organisiert.
  • Jedes Dorf verfügte über mehrere große, frei zugängliche Felder, die von den Familien des Dorfs bebaut wurden.
  • Jede Familie bekam nach dem Zufallsprinzip mehrere Streifen Land zugewiesen, die sie für ihren eigenen Bedarf bebaute.
  • Der Vergabeprozess wurde regelmäßig wiederholt, um zu vermeiden, dass eine Familie nur gute oder nur schlechte Ländereien erhielt.
  • Die schweren Pflüge und die Ochsen, die sie zogen, wurden häufig von mehreren Familien geteilt. Das Vieh aller Familien graste auf gemeinsamem Weideland.

Bewirtschaftung durch Indigena:

  • Die tausendjährge, nachhaltige Bewirtschaftung der indigenen Bevölkerung stellt ebenso ein historisches Beispiel für natürliche Gemeingüter dar.
  • Dazu gab es viele Beispiele in Südamerika.
  • Bis heute gibt es (meist isoliert lebende) Indianer-Stämme, welche immer noch danach wirtschaften.
  • Auch wenn die meisten Indigena inzwischen ihrer Lebensgrundlagen beraubt wurden und damit die Gemeingüter zerstört wurden, vertreten sie in ihren Organisationen bis heute die Idee der freien Lebensgrundlagen (s.Gegenbewegung der leistungslosen Wirtschaft).

Gründe der Zerstörung:

  • Die nachhaltige Bewirtschaftung bei "Open-Field" und Indigena wurde nicht deswegen aufgegeben, weil das System schlecht war.
  • Es wurde vielmehr dadurch zerstört, dass die Grundlage (die entsprechende Gemeinressource, also hier Grund & Boden der Gemeinschaft weggenommen und privat oder staatlich angeeignet wurde (s.Lebensgrundlagen).
  • Der Niedergang der Commons war somit das Ergebnis eines systematischen Einhegungsprozesses: die Dorfbewohner wurden vertrieben und ihre zuvor gemeinsam genutzten Ressourcen privatisiert.
  • Die Commons brachen nicht einfach zusammen –> sie wurden "gestohlen"
  • Den Menschen die Gemeingüter zu nehmen zerstört die Gemeinschaft
  • Die Zerstörung der Sozialbeziehungen wiederum zerstört die Gemeingüter.

Kritik an Gemeingütern

Tragik der Allmende

  • Kritik an Gemeingütern ist oft, dass diese unproduktiv sind und/oder aufgrund von fehlender Verantwortlichkeit einen Verbrauch und Zerstörung der Ressource nach sich ziehen.
  • "Speerspitze" dieser Kritik war (und ist größtenteils immer noch) ein Artikel von Hardin in der Zeitschrift "Science" von 1968 über die Tragik der Allmende.
    (Allmende ist ein alter deutscher Begriff und bezeichnet gemeinsam genutzte Ressourcen der Dorfbevölkerung (=natürliche Gemeingüter). Vor allem waren dies Wald oder Weideland.)
  • Hardin stellte die These auf, dass natürliche Gemeingüter (Allmenden) automatisch zerstört und verbraucht werden, da jeder versucht den größten eigenen Nutzen daraus zu ziehen und damit die Weide übernutzt wird.
  • Der Artikel von Hardin zählt zu einem der meistgelesenen und zitierten und somit als Grund-Postulat für Wirtschaft und Politik. Somit folgten seiner These seit dem erscheinen des Artikels Politik und Wirtschaft und begründeten damit immer wieder die Privatisierung von Lebensgrundlagen.
  • Die These von Hardin steht heute meist (in stark vereinfachter und meist missverständlicher Gleichsetzung) als Bezeichnung für zahlreiche Probleme, bei denen individuell rationales Handeln zu einem kollektiv schlechten Resultat führt.
  • Der vereinfachten Struktur der falsch verstandenen "Tragik der Allmende" (s.Wiederlegung unten) folgten ebenso vereinfachte Handlungsempfehlungen. Nach Elinor Ostrom liefen diese darauf hinaus, Probleme gemeinschaftlich genutzter Ressourcen entweder durch einen "starken Staat" (Öko-Diktatur) oder durch vollständige Privatisierung (s.Aneignung von Lebensgrundlagen) lösen zu können.

Die These der »Tragik der Allmende« von Hardin wurde inzwischen von verschiedenen Kritikern und Historikern widerlegt (z.B.Literatur von Backhaus + Nutzinger 1992, G.G.Stevenson 1991, E.Ostrom 1990) und wird am besten als eine Tragik des "Niemandslands" interpretiert:

Wiederlegung der "Tragik der Allmende"

Materielle Ressourcen

  • Die Kritiker von Hardin stellten fest, dass die Allmenden über Jahrhunderte gut funktioniert hatten. Die letztendliche Zerstörung passierte nicht durch die Nutzer der Allmende und ihrer Regeln, sondern aufgrund von Privatisierung, staatlicher Aneignung oder der Zerstörung der "sozialen Komponente" (s.o.) des Gemeingutes.
  • Hardin hatte in seinem Gedankengang die "soziale Komponente" sowie ein vorherrschendes detailliertes Regelsystem komplett übersehen. Bei den Allmenden in Europa wurde die Übernutzung durch ein ausgeprägtes Normengefüge der jeweiligen Gemeinschaften verhindert. Die Existenz von Gemeineigentum war historisch immer an bestimmte, von der Gemeinschaft gesetzte Regeln gebunden, die einen Missbrauch der gemeinsamen Ressource verhinderten.
  • Der von Hardin dargestellte Gedankengang ist zwar richtig, gilt aber nicht für Gemeingüter mit ihrer "sozialen Komponente", sondern für materielle Ressourcen unter "Open Access"-Verwaltung (Eigentum von niemand).
  • Dies lässt sich am Beispiel der Atmosphäre gut illustrieren. Sie wurde, solange keine Übernutzung drohte, wie niemandes Angelegenheit behandelt. Man könnte sie als verwaiste Allmende betrachten. Gleiches gilt für den mit Raumfahrtschrott bestückten Weltraum, für die Tiefsee oder die Arktis.
  • Die Theorie, dass Menschen "ihre" Gemeingüter übernutzen, bestätigt sich in Experimenten, in denen sich die Teilnehmer untereinander nicht kennen und nicht miteinander kommunizieren können. In diesen Experimenten wird die Möglichkeit, dass wiederholte direkte Kommunikation das Ergebnis verändert, ausgeblendet.
  • Tatsache ist aber, dass sich die direkte Kommunikation sowohl auf das Verhalten als auch auf die Ergebnisse auswirkt. Gruppen, die in einer Laborsituation regelmäßig miteinander kommunizieren können, sind in der Lage, fast optimale Ergebnisse zu erzielen, anstatt die Ressourcen zu übernutzen.
  • Kommunikation ermöglicht es den Teilnehmern, darüber zu diskutieren, wie sie die Struktur wahrnehmen und was sie gemeinsam verbessern können.

Immaterielle Ressourcen

  • Die angebliche "Tragik" der materiellen Gemeingüter ist keinesfalls anwendbar auf immaterielle Güter (z.B. Wissensallmende). Trotzdem gibt es zahlreiche Initiativen, die versuchen, exklusive Eigentumsrechte als Regulierungssystem auch auf immaterielle Güter und Werke anzuwenden (s.monopolisiertes Wissen).
  • Weiterhin ist sehr fraglich, ob das von Hardin unterstellte Verhalten der eigenen Nutzenmaximierung auf Kosten anderer (Miteigentümer) immer das reale Verhalten dominieren. Die Ergebnisse der experimentellen Ökonomie der letzten Jahre deuten vielmehr darauf hin, dass der Einzelne eine grundsätzliche Bereitschaft zu kooperativem Verhalten hat. Diese droht allerdings immer dann verloren zu gehen, wenn kooperatives Verhalten wiederholt durch unkooperatives Verhalten (auch einzelner) anderer "bestraft" wird. Daher ist von besonderer Bedeutung, welche konkreten (Sanktions-)Regelungen mit dem Gemeineigentum verbunden sind.

Tatsächliche Tragik in Bezug auf Allmenden

  • Die wirkliche "Tragik der Allmende" stellt vielmehr die Zerstörung tropischer Regenwälder (und damit Aushölung und Außerkraftsetzung der indianischen Gemeingüter-Strukturen) sowie alle andere private Aneignung von Lebensgrundlagen dar. Hardin beschreibt also mit seiner These nicht die Zerstörung der Gemeingüter, sondern beschleunigt diese mit seinem Artikel.
  • Diese Einschätzung teilt auch das U.S. National Research Council in ihrer Studie "Conserving Biodiversity", 1992: Traditionelle Bewirtschaftungssysteme, die über Jahrtausende funktioniert haben, werden innerhalb weniger Dekaden obsolet, ersetzt durch ein System rücksichtsloser Ausbeutung".
  • Genauso in Afrika: der Zusammenbruch traditioneller Gemeineigentumsregime und der freie Zugang zur Ressourcenausbeutung lässt den ländlichen Gemeinden kaum Mittel, nachhaltiges Ressourcenmanagement aufrecht zu erhalten.

Gemeingüter-Typen

Aufgrund des Zugangs für Nutzer sowie der Art der Regulierung lassen sich die Gemeingüter nach 5 verschiedenen Typen unterteilen:

  • freier Zugang & nicht regulierbar: Öffentliche Güter. Aus physikalischen Gründen ist es schwer bis unmöglich, jemanden von der Nutzung auszuschließen. Beispiele hierfür sind Licht um zu sehen, aber auch Maschinen, die so aufgebaut sind, dass jeder sie mit geringstem Aufwand kopieren kann.
  • freier Zugang & kaum reguliert: z.B. Luft zum atmen
  • freier Zugang & reguliert: z.B. industrieller Luftausstoß. Mit dem Klimazertifikatehandel geht die Regulierung der Atmosphäre in eine neue Runde, allerdings auch mit viel Schatten (s.Lebensgrundlage Atmosphäre). Die wichtigste Ressource dieses Typs ist der gesamte Fundus des Wissens und der Kultur vor dem 20. Jahrhundert, der Großteil der wissenschaftlichen Erkenntnisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ein erheblicher Teil des zeitgenössischen wissenschaftlichen und akademischen Lehrstoffes. Andere Teile des Wissens sind bereits privatisiert wurden (s.monopolisiertes Wissen).
  • begrenzter Zugang & kaum reguliert
  • begrenzter Zugang & reguliert: z.B. gemeinsames Weideland oder Wald eines Dorfes, Fischgründe eines Fischerdorfes.

Zugang

  • Gemeingüter können für alle offen sein, oder nur für eine bestimmte Gruppe von Nutzern.
  • Meere, Athmosphäre und Straßennetz sind Beispiele für offene Gemeingüter.
  • Arrangements zur Nutzung von Weideland oder Bewässerungsanlagen bieten nur Zugang für die jeweiligen Angehörigen eines Dorfes oder Verbandes, in deren Besitz sich die Ressource befindet.

Regulierung

  • So gut wie alle Gemeingüter unterliegen mehr oder weniger umfassenden Regeln.
  • Die Mitglieder erstellen Regeln, die ihnen helfen, das Trittbrettfahrerproblem zu lösen, indem sie entscheiden, wer dazugehört, wer zur Ressource beitragen muss und wer wie ausgeschlossen wird.
  • Diese sind teils formell festgelegt, teils ergeben sie sich aus gesellschaftlichen Konventionen.
  • Bei Gemeingütern mit freiem Zugang kann dies stark variieren:
    • Einige Open-Access-Gemeingüter wie Luft zum atmen unterliegt gar keinen Regeln. Jeder kann sie nach belieben und ohne Bezahlung nutzen. Weitaus stärker reguliert ist dagegen der industrielle Luftausstoß.
    • Die erfolgreichsten regulierten Gemeingüter unserer Lebenswelt sind Gehwege, Straßen und Autobahnen.

Folgendes ist dabei zu beachten:

  • Zunächst muss festgelegt werden, wer ein legitimer Nutznießer ist und einen Beitrag zur Bereitstellung eines Gemeinguts leisten muss (Grenzregel).
  • Bedarfsgemeinschaften stellen häufig Regeln auf, die sich auf Informationen beziehen, die offengelegt oder geheim gehalten werden müssen.
  • Sie beziehen sich auch auf erforderliche oder verbotene Handlungen sowie auf angestrebte Resultate (und daraus entstehende Kosten und Nutzen) und deren Verteilung.
  • Regeln können aber nur dann effektiv sein, wenn sie allen Beteiligten bekannt sind, verstanden, befolgt und durchgesetzt werden und als legitim gelten. Damit müssen folgende Fragen beantwortet werden:
    • Gibt es von allen Mitgliedern akzeptierte Regeln, die definieren, wer ein mit Nutzungsrechten und Verpflichtungen ausgestattetes Mitglied ist?
    • Gibt es eine von allen Mitgliedern akzeptierte Übereinkunft der jeweiligen Verantwortlichkeiten sowie der Prinzipien, nach denen die Nutzungsrechte verteilt sind?
    • Gelten diese Regeln als legitim und fair?
    • Wie werden sie von einer Generation zur nächsten oder an neue Mitglieder der Gruppe weitergegeben?

Verwaltungs-Prinzipien

Aufgrund der ganz unterschiedlichen Arten von Lebensgrundlagen ist auch die Art der Verwaltung als Gemeingut sehr unterschiedlich. Trotzdem gibt es gewisse Gemeinsamkeiten bzw. Grund-Prinzipien:

  • Gerechter Zugang: Alle Mitglieder der jeweiligen Gemeinschaft, die Mitbesitzenden, erhalten in gleicher Weise Zugang. Dies impliziert insbesondere bei natürlichen Ressourcen gerecht zu gestaltende Zugangsbeschränkungen.
  • Gerecht geteilter Nutzen (teilhabe am gemeinsam erzeugten Reichtum): Wie schon die historische Allmende, so sind auch heutige Gemeinressourcen (Lebensgrundlagen) ökonomisch produktiv. Die Erträge einer Ressource sollen allen in gerechter Weise zugute kommen.
  • Verantwortung für den Erhalt der Ressource: "Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt" lautete eine frühe Parole der Umweltbewegung. Sie drückt aus, dass das Ererbte unvermindert, ja idealerweise vermehrt, gesünder und produktiver der Nachwelt zu übergeben ist. Damit unvereinbar wäre ein Veräußerungsrecht der Ressource selbst, da es die genannten Prinzipien preisgeben würde.
  • Demokratische Entscheidungsfindung: Die Anspruchsberechtigten an den Gemeinressourcen haben prinzipiell gleiche Entscheidungsrechte (z.B. durch Peer-Management). Die Entscheidungsfindung betrifft alle zentralen Fragen des Zugangs, der Kontrolle und Nutzung sowie der Verteilung des erzeugten Reichtums. Sie ist als Prozess zu verstehen, dessen Funktion auch darin besteht, den Menschen ihre Mitverantwortung für die Commons stets bewusst zu halten. Die Ausübung dieser Entscheidungsrechte als gelebte Praxis macht Ressourcen erst zu Gemeingütern.
  • Transparenz: Zur optimalen Entscheidungsfindung und Verhinderung von Streitigkeiten.
  • Nehmen und Geben: Reziprozität - nicht nur Ansprüche, sondern auch Anforderungen

Selbstverwaltung

Vor allem für die Selbstverwaltung von natürlichen Ressourcen durch die lokale Bevölkerung (Bsp. siehe unten) gilt:

  • Grundstücksgrenzen festzulegen, selbst wenn sie notariell registriert sind, reicht für arme Gemeinden nicht aus.
  • Ein Gemeinschaftsterritorium erhält sich nur, wenn die Bewohner in der Lage sind, es zu kontrollieren, und wenn sie die Macht darüber haben.
  • Dies beginnt bei der Verwaltung des Territoriums und bei der Art der Regeln, die deutlich machen müssen, dass die Gesellschaft sowie die regionalen Behörden das Territorium und ihre Bewohner respektieren.
  • Die Regeln sollen zudem dafür sorgen, dass Eindringlinge oder gar Mitglieder der Gemeinschaft keine natürlichen Ressourcen abzweigen können.
  • Die Regeln müssen so gemacht sein, dass sie ein besseres Leben ermöglichen und also den Menschen erlauben, ihren Unterhalt zu verdienen und Wurzeln zu schlagen.

Es geht also darum, den Gemeinden zu ermöglichen, sich zu versorgen sowie den Schutz der Gemeingüter zu sichern!

Verwaltung durch Institution

Bei der Verwaltung von Ressourcen durch eine staatliche (oder andere unabhängige) Institution, bei welcher die Beteiligten nicht automatisch Bestimmer sind (kein Peer-Management), ist nach den wissenschaftlichen Studien von Elinor Ostrom vor allem zu beachten:

  • Der Erfolg einer nachhaltigen Gemeingüter-Verwaltung steht und fällt mit der Interaktion der Verwaltungs-Institution mit den lokalen Organisationen und Bürgern.
  • Fällt diese auf ein Mindestmaß, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass den natürlichen Ressourcen eine hohe Priorität zugewiesen wird, bei einem Drittel. Wenn dagegen mehrschichtige Interaktionen vorherrschen, steigt sie auf das Doppelte und höher.
  • Dezentralisierung kann diese Interaktion verbessern (die Bürger könnten dann z.B. einfacher hingehen und ihre Anliegen anbringen). Dies muss aber nicht der Fall sein. Auch eine dezentralisierte Verwaltung kann sich "abschotten" und eine Zentralregierung eine größere Mitsprache der Beteiligten (z.B. über Internet) zulassen

Herausforderung

  • Die Organisation einer Lebensgrundlage als Gemeingut ist nicht einfach. Vor allem ist dies "von außen ohne die Beteiligten" praktisch unmöglich.
  • Es ist nicht so entscheidend, was auf dem Papier (z.B. in einer Satzung) steht, sondern vor allem wie es gelebt wird.
  • Dabei ist ganz wichtig den Bürgern die Selbstorganisation hinsichtlich Rechte, Pflichten und auch der Erträge zu überlassen. Ansonsten droht nur ein formaler Status als Gemeingut, der nicht praktisch gelebt wird und damit die Zerstörung der Lebensgrundlage.
  • Die Bürger müssen dabei natürlich auch das KnowHow an die Hand bekommen (oder sich erarbeiten) dies umsetzen zu können. Als Managementmodell für Gemeingüter bietet sich Peer-Management an.
  • Eine freie, zukunftsfähige Wirtschaft auf Grundlage von Gemeingütern stellt die Idee der Peer Ökonomie dar.

Aktuelle Beispiele

  • Die Unterteilung der Gemeingüter-Arten folgt hier analog der Unterteilung der zugehörigen Ressourcen (Lebensgrundlagen) in natürliche-materielle, geschaffene-materielle sowie immaterielle (s.Lebensgrundlagen).
  • Trotzdem gibt es auch innerhalb dieser Unterteilung noch große Unterschiede in der Organisation der Verwaltung in Abhängigkeit von der Größe der Ressource (lokal, national, global) sowie auch der Ressource an sich.

Natürliche, materielle Gemeingüter

Bei der Gemeingut-Verwaltung von natürlichen Ressourcen, unterscheidet sich die Organisation nicht nur von der Art der Ressource, sondern vor allem ob es eine lokale oder überregionale (national, global) Ressource ist:

Überregionale Gemeingüter

Insbesondere globale Gemeinressourcen wie Ozeane, Meeresboden, Weltall und Atmosphäre sind keiner eingrenzbaren Gemeinschaft zuzuordnen, sondern gehören allen Menschen gleichermaßen

Beispiel Erdöl in Alaska als nationales Gemeingut

Bei Lebensgrundlagen, welche aufgrund ihrer natürlichen Knappheit (s.Lebensgrundlagen) einen leistungslosen Profit erzielen (s.Altland), ist der Alaska Permanent Fund ein Beispiel für eine gerechte Verteilung dieses Profites. Wenn ein Land seine Rohstoffe schon ausbeuten muss, warum sollten dann die Bürger davon nicht wenigstens indirekt profitieren?:

  • Der Staat hat den Alaska Permanent Fund eingerichtet, einen Treuhandfonds für die Einkünfte, die durch den Verkauf des auf dem Staatsgebiet geförderten Öls entstehen.
  • Der Fond hatte 2006 ein Vermögen von über 40 Mrd. US$ und in diesem Jahr daraus 1.107 $ pro Kopf an die Einwohner Alaskas ausgeschüttet.
  • Damit werden zumindest die leistungslosen Profite nicht privatisiert. Ein weiterer Schritt in Richtung Gemeingut wäre die Bürgerbeteiligung bei der Entscheidung über Fördertechniken, Restriktionen und Auftragsvergabe (z.B. mittels Liquid Democracy)

Beispiel Atmosphäre

  • Unsere Atmosphäre wird praktisch von jedem nach gut dünken verschmutzt.
  • Die Klimakrise verlangt nun einen Perspektivwechsel:
    • Dringend geboten ist, die gleiche Anspruchsberechtigung aller, die sich aus dem Verständnis der Atmosphäre als Gemeingut ergibt, anzumelden, statt diese Ressource qua Unterlassung dem willkürlichen Missbrauch Einzelner auszuliefern.
    • Der entscheidende Satz der Perspektive, die wir brauchen, lautet: Die Atmosphäre steht uns allen zu. Diese kollektive Anspruchsberechtigung impliziert, dass meine individuellen Nutzungsansprüche ihre Grenzen finden in denen aller anderen.

Durch eine Treuhandverwaltung ("Sky Trust") kann unsere Atmosphäre als globales Gemeingut geschützt werden. Die Idee eines Sky Trust von Peter Barnes[1] für die Versteigerung der CO2-Emmissionsrechte lehnt sich am Beispiel des Erdöls in Alaska an folgenden Grundsätze an:

  • Die Atmosphäre, die derzeit als Speicher für Emissionen genutzt wird, ist das gemeinsame Erbe aller Menschen, nicht einer Handvoll Konzerne.
  • Damit stehen auch die Emissionsrechte im Grundsatz den Bürgerinnen und Bürgern zu, nicht den Unternehmen.
  • In anderen Worten: Die Knappheitsrente sollte nicht als privater Profit an die Umweltverschmutzer gehen, sondern der Allgemeinheit zugute kommen.
  • Die Umweltverschmutzer sollten die Emissionsrechte in einem transparenten, neutralen Prozess erwerben anstatt durch Lobbying.

Um dies zu gewährleisten wird eine unabhängige Treuhandgesellschaft (Sky Trust) gegründet um:

  • die Emissionszertifikate des ETS zu verwalten,
  • sie unter den emittierenden Unternehmen zu versteigern und
  • die Einkünfte wieder an die eigentlichen Besitzer der Emissionsrechte, die Bürgerinnen und Bürger, zurückleiten.

Weitere Details dazu: Lebensgrundlage Atmosphäre

Beispiel Mond

Es existiert ein so genannter "Mondvertrag" (Ergänzung des Weltraumvertrages – Outer Space Treaty), in dem der Mond als Gemeingut festgeschrieben ist:

  • Sämtliche Eigentumsansprüche an den Ressourcen des Mondes werden in diesem Vertrag der internationalen Gemeinschaft – oder allen Menschen gleichermaßen – zugesprochen.
  • Niemand soll durch persönlichen Besitz im All privilegiert werden.
  • Allerdings haben nur 16 Staaten den schon 1979 bei den Vereinten Nationen vorgelegten Vertrag unterzeichnet. Er gilt damit als gescheitert.
  • Welche Konsequenzen das hat, wird die kommende Generation feststellen. Denn erst wenn die Technologie der Ausbeutung der Bodenschätze des Mondes zum Abbau derselben taugt, werden die Claims neu abgesteckt.

Lokale Gemeingüter

Interkulturelle Gärten

  • Interkulturelle Gärten (»community gardens«) sind kleine, selbstverwaltete Gemeingüter, die an vielen Orten der Welt, meist in städtischen Umgebungen, entstanden sind. Diese Gärten bedeuten den Menschen, die sie hegen oder besuchen, eine Verbindung zur Natur und zu einer lebendigen Gemeinschaft.

Wald in Mexiko

  • Der Verlust an Forstfläche und die Zerstörung der Wälder in Mexiko schreitet seit Jahrzehnten voran.
  • Dies vor allem aufgrund der Ineffizienz der staatlichen Verwaltung sowie Anreizen zur Zerstörung (Subvention Viehzucht auf Kosten von Forstflächen oder Verkauf von Konzessionen für Holzeinschlag an Dritte unter Ausschluss der lokalen Gemeinschaften).
  • Dadurch wurde das früher funktionierende Gemeingüter-Modell, in welchem die lokalen Nutzer-Gemeinschaften die Regeln und den Ertrag schafften und kontrollierten, zerstört.
  • Ab Mitte der 90er Jahre hat die Forstpolitik schließlich nach und nach die Förderung von Verfahren gemeinschaftlicher Kontrolle und Nutzung aufgenommen und die Politik der privaten Konzessionsvergabe eingeschränkt.
  • Trotz der Marginalität dieser Änderung haben verschiedene Gemeinschaften die neuen Chancen genutzt und sammeln mit der Forstwirtschaft sowie der Nutzung und des Schutzes des Waldes als Gemeingut eigene Erfahrungen. Die Verwaltung und Bewirtschaftung baut hierbei auf Inhstitutionen und Organisationen auf, die aus dem Kollektiveigentum von Grund und Boden hervorgehen.
  • Dies gilt vor allem für indigene und Mestizenregionen sowie für Regionen mit gemäßigten Wäldern und Urwäldern.
  • 2009 liegen über 50% der Forstwirtschaft des Landes in der Hand von Kollektivbetrieben. Im Süden des Landes sind es Gemeinschaften von Zapoteken, Chinanteken und Mayas. Im Zentrum Purepechas und Ejidos von Mestizen neben Tepehuanos und Mestizen im Norden.
  • Sie alle schaffen Arbeitsplätze und Einkommen in einigen der marginalisiertesten Gegenden Mexikos.
  • Mit diesen Erfahrungen geht ein hohes Maß an Ressourcenerhalt einher. Die Gemeingüter-Forste sind ähnlich effizient oder noch effizienter als viele Naturschutzgebiete des Landes.
  • Die zentralisierte, staatliche Verwaltung hat dies in Jahrzehnten nie geschafft, sondern im Gegenteil mit privater Konzessionsvergabe auf der einen Seite (profitablere) Monokulturen geschaffen und auf der anderen Seite durch den Ausschluss der lokalen Bevölkerung den illegalen Holzeinschlag provoziert.
  • Die Geschichte der Waldpolitik Mexikos und die Erfahrungen der letzten 20 Jahre im Umgang mit den Forstflächen und der Forstwirtschaft durch lokale Gemeinschaften zeigen, dass, wenn die Anreize stimmen, eine kollektive Verwaltung ideal für den Erhalt der Wälder ist.
  • Die mexikanischen Forstgemeinschaften haben so ihr Potential zur Erhaltung von natürlichen Ressourcen von globaler Bedeutung bewiesen.

Mehr dazu: Artikel von Leticia Merino: Forstgemeinschaften in Mexiko

Kommunales Ressourcenmanagement in Brasilien

  • Auch in Brasilien wird (wie fast überall auf der Welt) Gemeineigentum in privates umgewandelt oder die soziale Bindung der lokalen Bevölkerung an die Ressource zerstört (z.B. durch staatliche Verwaltung).
  • Trotzdem gibt es immer noch tausende kleine Gemeinschaften, welche ihre Ressourcen selbstorganisiert managen. Inzwischen auch teilweise mit rechtlicher Grundlage gegen Privatisierung oder Verstaatlichung. Ein Beispiel ist Gurupa, eine Kommune im Bundesstaat Para am Unterlauf des amazonas in der "Inselregion":

Informelle Gewohnheiten sicherten Auskommen und Erhalt der Ressourcen:

  • Die Menschen leben vorwiegend von der Landwirtschaft, Nutzholz, Jagd und Fischfang.
  • Lokale Bräuche legen Jagd- und Fischfangzeiten fest, sie beruhen auf dem Wissen um den Regenerationsbedarf von Tieren, Fischen und Krabben und auf den sozialen Hierarchien der Gemeinde.
  • Die Orte an denen Krabbenfang betrieben werden darf sind "ererbt". Falls die Erben sie nicht nutzen, stehen sie allen zur Verfügung (können also nicht verkauft oder verpachtet werden).
  • Die Gebiete zur Nutzholzgewinnung sind nur informell bestimmt. Sie stehen den Familien zu, welche in den entsprechenden Gebieten leben.
  • Doch der Zugang zu diesen Gebieten bleibt für alle Mitglieder der Gemeinde offen, entweder zum Sammeln anderer Produkte des Waldes oder für die Jagd. Es dürfen sogar Bäume für den Eigenbedarf gefällt werden.
  • Die Regeln für die Nutzung der natürlichen Ressourcen werden mündlich von Generation zu Generation weitergetragen und ständig den neuen Bedingungen angepasst.

Dieser Umgang mit den natürlichen begrenzten Ressourcen sowie die Praktiken der Subsistenzwirtschaft hat über Jahrhunderte für den Erhalt des Ökosystems und für die Versorgung der Familien ausgereicht.

Drohende Zerstörung:

  • Diese nachhaltige Nutzung der Ressourcen als Gemeingut drohte zerstört zu werden, da
    • legale und illegale Holzbetriebe begannen in den 80er Jahren sich der Ländereien zu bemächtigen. Dies oft mit gefälschten Papieren und Druck auf die Bevölkerung.
    • vor allem die Jugendlichen auch am Konsum der Stadt teilhaben wollten, aber die eigenen Produkte (auch aufgrund der Transportkosten) dort nicht wettbewerbsfähig waren.

Umwandlung informeller Rechte in formelle Rechte:

  • Aufgrund dieser Bedrohung für die eigenen Ressourcen (Lebensgrundlagen) und die eigene Gemeinschaft, waren die Einwohner von Gurupa gezwungen ihren informellen Raum in ein "Territorium" mit "richtigen Grenzen" zu verwandeln. Ein kurzer Einblick dazu:
  • Mit Hilfe der Nichtregierungsorganisation FASE bestimmten die Bewohner ihr exaktes Territorium, begrenzten es und legalisierten es. Dieser Prozeß dauerte mehr als 10 Jahre.
  • Dabei wurde jede Entscheidung mit Rücksicht auf die ökologischen Bedingungen des jeweiligen Ortes, die Lebens- und Produktionsformen der Bevölkerung, ihre Wünsche und die entsprechenden rechtlichen Instrumente, die zur Verfügung standen, gefällt.
  • Der Familienbesitz an Land ist der einzige Fall individueller Besitztitel. Jede Familie ist Herr über ihr Stück Erde. Die "Quilombolas" jedoch bewahren sogar ihre Ländereien in Kollektiveigentum. Hier erhalten ihre Vereine die definitiven Grundbuchauszüge. Ein Dokumentarfilm dazu: Terras de Quilombo (portug.)
  • Die Ländereien bleiben weiterhin "Güter des Bundes", also in öffentlicher Hand, während die Nutzung durch Entnahme der traditionellen Bevölkerung überlassen bleibt, der das ständige Besitzrecht gewährt wird.
  • Das Projekt der Ansiedlung zur extraktiven landwirtschaftlichen Nutzung basiert auf einem Nutzungsvertrag mit 30 Jahren Laufzeit, der einem Zusammenschluss von 24 Familien der Gemeinde gewährt wurde.
  • Alle diese "Verträge" zur Nutzung beinhalten darüber hinaus Bedingungen zum Schutz von Wald und Wasser. Und alle sehen die Partizipation der Gemeinden und lokalen Gemeinschaften in der Verwaltung vor. Somit ist auch das Gewohnheitsrecht (evtl. in angepasster Form) darin aufgehoben.

Online-Artikel zum Kampf der Quilombolas für ihr im Artikel 68 der Verfassung zugesprochenes Land-Besitzrecht gegen private Aneignung:

Rückgewinnung von Gemeindeweiden in Rajastan, Indien

In Laporiya (Rajastan, Indien) und seiner Nachbarschaft setzt sich die NGO "Gram Vikas Navyuvak Mandal" intensiv dafür ein, Gemeindeweideland zurückzugewinnen, welches von Privatpersonen angeeignet wurde:

  • Traditionell werden diese Allmenden vom Gram Panchayat, dem Dorfrat, verwaltet.
  • Doch über die Jahre hinweg wurde ein Großteil dieser Flächen von den Reichen und Mächtigen schleichend privatisiert.
  • Dieses nachhaltig bewirtschaftete Gemeindeland bildet die Basis der Einkommen der Armen. Die Milchwirtschaft ist hier fast die einzige Einnahmemöglichkeit (gerade deshalb sorgt die Gemeinde auch dafür, dass die Ressourcen nachhaltig bewirtschaftet und gepflegt werden).
  • Der Verlust der Weiden als Lebensgrundlage und Gemeingut durch Privatisierung bedeutet damit:
    • noch größere Armut
    • oft auch Zerstörung der Ressource aufgrund kurzfristiger höherer Profite
    • Der Zusammenhalt der Gemeinde wird geschwächt, da gerade die gemeinsam genutzte, verwaltete und gepflegte Ressource ein Mittelpunkt für die Gemeinschaftsbildung war.
  • Der Kampf um die Rückgewinnung der dörflichen Gemeindeweiden ist schwierig. Die Gesetze, die solche Flächen schützen, sind schwach, die Behörden zumeist hilflos. Ohne spezialisierte Hilfe (z.B. durch obige Hilfsorganisation) haben die Einwohner meist keine Möglichkeit.
  • In Laporiya war die Rückgewinnung der gemeinschafts-Weiden der erste Schritt zur Reaktivierung dieser Flächen und Schaffung einer eigenen regionalen Wirtschaft.
  • Es folgte ein gemeinschaftliches Regenwassersammelsystem, Milchsammelstellen und eine kleine Molkerei.

Mehr dazu: Artikel von Sunita Narain: Wenn Märkte wirklich für Menschen arbeiten

Geschaffene, materielle Gemeingüter

  • Infrastrukturen wie Strom-, Gas-, Wasser- und Autobahnnetze haben eine natürliche Monopolstellung, da es nicht sinnvoll ist parallel mehrere solche Infrastrukturnetze zu betreiben.
  • Damit hat der Inhaber dieser Netze eine Monopolstellung.
  • Um Schäden aufgrund solch einer Monopolstellung zu vermeiden (s.Infrastrukturmonopole) sind die Netze von der Produktion zu trennen und als Gemeingut zu verwalten.

Freie Funk- Telefon- & Internet-Netze

  • Freie Funknetze sind selbstorganisierte Computernetzwerke, die freien Datenverkehr zwischen Computern ermöglichen und freie Zugangspunkte ins Internet zur Verfügung stellen.

Beispiel Kommunikations-Infrastruktur in Scarborough

In der südafrikanischen Gemeinde Scarborough haben die Einwohner ein selbstorganisiertes, dezentrales Netzwerk für Internet und Telefonie aufgebaut:

  • In der "Scarborough Wireless User Group" stammt die nötige Hard- und Software aus zwei Prejekten für freies design:
    • dem Village Telco Project und dem
    • Free telephony Project.
  • Die benötigten WLAN-Router werden jeweils von den einzelnen Einwohnern gekauft und dem Netz zur Verfügung gestellt.
  • Es gibt niemandem dem das ganze Netz oder ein Großteil davon gehören würde.
  • Niemand könnte es kontrollieren oder abschalten.
  • Die extern anfallenden Kosten (z.B. DSL-Zugänge) werden durch freiwillige Abogebühren gedeckt. Wer sich nicht finanziell beteiligen will oder kann, darf das Netzwerk trotzdem nutzen. Allerdings werden die Verbindungen der (finanziell) Beitragenden im Zweifelsfall vorrangig bedient.
  • Auf diese Weise kann sich das Netzwerk tragen, ohne auf einzelne Geldgeberinnen und Geldgeber angewiesen zu sein. Gleichzeitig wird niemand ausgeschlossen.

Mehr dazu: Scarborough Wireless User Group

Freie Produktionsanlagen & -Geräte

Beispiel Fab Labs:

  • Fab Labs sind offene Gemeinschafts-Werkstätten in denen Privatpersonen materielle Güter herstellen können.
  • Sie verfügen über ein reichhaltiges Sortiment von Produktionsmaschinen, welche die Menschen aus der Nachbarschaft nutzen können.
  • Der Anspruch der Fab Labs ist, mit Hilfe der passenden Werkzeuge "beinahe alles" produzieren zu können.
  • Viele nützliche Dinge wie Mobiliar, Holzgegenstände, Kleidung, Platinen und Computerzubehör lassen sich bereits herstellen.
  • In den letzten Jahren sind diese in Dutzenden von Städten in aller Welt entstanden. In Deutschland entstand das erste in Aachen.
  • Wenn Fab Labs nicht nur genutzt, sondern auch selbst hergestellt und vervielfältigt werden können, ermöglicht dies (zumindest teilweise), sich vom Markt abzukoppeln. Dinge die man gemeinsam herstellen kann, muss man dann nicht mehr für Geld kaufen.

Mehr dazu: FabLab

Beispiel Global Village Construction Set (GVCS)

  • Mit dem GVCS kann sich eine Gruppe oder Dorfgemeinde von z.B. 200 Menschen autark auf modernem Standard selbst versorgen.
  • Es handelt sich hier vor allem um Open-Source Maschinen, Fahrzeuge und Traktoren.
  • Mehr dazu: OpenSourceEcology

Beispiel Gartentechnik

  • Für offene Hardware für den Garten setzt sich die Redaktion der Zeitschrift Oya sowie die TU Hamburg ein.
  • Die Materialkosten von 3.000 € zur Entwicklung eines Open-Source Bodenfuttertopfes sowie einer Saftpresse kommen über "Crowed-Funding" von Startnext.
  • Mehr dazu: Open-Source-Gartentechnik

Freie Güter

  • BookCrossing
    • Die Mitglieder der BookCrossing-Gemeinde lassen Bücher, die sie nicht mehr brauchen, weiter »wandern«.
    • Dies gemäß der Idee, dass Bücher geschrieben wurden, um gelesen zu werden und nicht in Regalen zu verstauben.
  • CarSharing oder BikeSharing zur gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen
  • In Tauschringen und Nachbarschaftsnetzwerken bieten Mitglieder anderen Mitgliedern Güter zur gemeinsamen Nutzung (z.B. Rasenmäher, Werkzeug, Anhänger...)

Freie Versorger-Infrastruktur

Beispiel Wasserversorgung

  • Für die Umsetzung der Wasserversorgung einer Stadt als Gemeingut reicht es nicht aus, dass die Stadt Eigentümer der Anlagen bleibt. Durch das PPP-Modell (Public-Private-Partnership) wird die Versorgung praktisch in ein privates Monopol übergeben (s.privat-monopolisierte Wasserversorgung).
  • Aufgrund der negativen Erfahrungen der privatisierten Wasserversorgung sowie der guten Erfahrungen städtischer oder kommunaler Wasserwirtschaft (z.B. München), gehen vermehrt Bürger erfolgreich auf die Straße für eine wieder kommunale Versorgung. Z.B. in Hamburg und Berlin.
  • Bei einer kommunalen Versorgen sollten folgende Fragen gestellt werden:
    • In welcher Form haben die Bürger an den Entscheidungen zur Verwaltung und Zuteilung teil?
    • Wer trifft wichtige Entscheidungen (z.B. über die Privatisierung)?
    • Werden die Entscheidungsträger von den Bürgern gewählt?
    • Welche Werkzeuge haben die Bürger um Entscheidungen anzufechten?
    • Welche Instrumente helfen den Bürgern sich ihrer Verantwortung als Treuhänder bewusst zu machen?

Wasser-In-Bürgerhand ist ein Netzwerk lokaler Initiativen und Gruppen aus verschiedenen Städten, die sich gegen die Kommerzialisierung und Veräußerung öffentlicher Güter einsetzen. Das verbindende Ziel ist, die Wasserversorgung in den Städten als ein gemeinsames Erbe zu schützen und in öffentlicher Hand unter demokratischer Kontrolle zu behalten.

Beispiel Stromversorgung

  • In der Stadt Schönau wurde die Stromversorgung von den Bürgern übernommen und hat sich zum größten unabhängigen Öko-Stromanbieter Deutschlands entwickelt.
  • Mehr dazu: EWS Schönau

Weitere institutionelle Gemeingüter-Beispiele

  • Sportligen oder Zusammenschlüsse von Wohnungseigentümern sind zum Beispiel private Verbände, die Gemeingüter für ihre Mitglieder bereitstellen.
  • Bauern, die gemeinsam ein Bewässerungssystem oder eine Weide bewirtschaften
  • nationale Organisationen, die die Investitionen oder Produktionsprozesse von privatwirtschaftlichen Unternehmen überwachen, um die Verbraucher vor Betrug oder Umweltschäden zu schützen
  • lokale, nationale oder internationale Regierungen, die verschiedene Dienstleistungen erbringen

Immaterielle Gemeingüter

  • Da immaterielle Lebensgrundlagen nicht verbraucht werden können, sollten diese unter einer "Open-Access"-Verwaltung stehen (s.Lebensgrundlagen) um den größtmöglichen Nutzen für die Gesellschaft zu erzielen.
  • Die Kombination von immateriellen Gemeingütern unter "Open-Access" bezeichnen wir hier als Freies Wissen.

Beispiele

  • Freie Software (OpenSource):
    • Die OpenSource-Bewegung schafft seit mehreren Jahrzehnten täglich einen für alle frei zugänglichen Mehrwert an Arbeitsgrundlagen (und damit Lebensgrundlagen) für die Gesellschaft.
    • Dieser Mehrwert erfolgt nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Oft sind die OpenSource-Lösungen bei Betriebssystem (Linux), Webserver (Apache), freier Software (z.B.OpenOffice) und Datenbank (MySQL) qualitativ hochwertiger als der proprietäre Gegenpart.
    • Aber vor allem kann bei OpenSource-Produkten jeder selbst benötigte Anpassungen und Verbesserungen vornehmen (lassen).
    • Die Menschen im Hintergrund von OpenSource, welche diese Arbeitsmittel zur Verfügung stellen und ständig verbessern, bilden eine Gemeinschaft (=soziale Komponente des Gemeingutes "OpenSource").
    • Die Menschen beteiligen sich am Projekt nicht aufgrund von Profitmaximierung, sondern z.B. aufgrund von:
      • Nutzenmaximierung (sie benötigen selbst die von ihnen programmierte Lösung),
      • Empfehlung und Anerkennung innerhalb der Comunity (evtl. wachsen daraus dann auch Aufträge in der Realwirtschaft gegen Bezahlung, z.B. benötigte Anpassungen und Weiterentwicklungen für andere oder Durchführung von Schulungen)
      • Spaß am programmieren und innerhalb der Gemeinschaft.
      • Um in der Realwirtschaft (s.Altland) nicht von Konkurrenten abhängig zu sein. Z.B. brachte sich IBM mit dem Einstieg bei OpenSource wieder auf die Erfolgsspur zurück (s.OpenSource Einstieg von IBM).
    • Mehr dazu: Freie Software sowie Peer-Management bei freier Software
  • Wikipedia: Die inzwischen größte Enzyklopädie der Welt ist als Gemeingut jedem frei zugängig. die Pflege erfolgt von den "Wikipedianern" (= die "Commoners" der Wikipedia)
  • OpenStreetMap: Das Projekt schafft für jeden frei zugängliche Karten-Daten als Gemeingut. Vor Gründung von OpenStreetMap gab es diese Daten praktisch nur unter Privateigentum. Nutzer (z.B. für Kartenerstellung) mussten dann Lizenzgebühren bezahlen.

Mehr Informationen zu den obigen Beispielen sowie weitere Beispiele zu immateriellen Gemeingütern: Freies Wissen

Quellen & Links

Webseiten

Artikel

Literatur

Wikipedia

Die Informationen bei Wikipedia gehen zum Teil am Kern der Gemeingüter, der sozialen Komponente, vorbei (Stand 2011):