OpenSource Einstieg von IBM
Aus Nuevalandia
Der (vom Markt erzwungenen) Einstieg von IBM in die OpenSource-Bewegung war gleichzeitig ein Einstieg in die Peer-Prozessorganisation.
Inhaltsverzeichnis
Geschäftsmodell basierend auf Abhängigkeit der Kunden
- IBM wurde groß indem alles propietär gebaut+verkauft wurde.
- Beispielsweise lief die Software nur auf IBM-PC's.
- Damit wurden die Kunden gezwungen auch die Hardware von IBM zu kaufen.
Konkurrenz zieht vorbei
IBM als ineffizienter und nicht-innovativer Großkonzern (siehe Strukturelle Ineffizienz) wurde von den Konkurrenten überflügelt, was den ganzen Konzern stark bedrohte:
- Das von IBM entwickelte Betriebssysteme (OS2) kam gegen Solaris + Windows nicht an.
- IBM's Webserver (Domino) kam gegen die Microsoft-Konkurrenz nicht an und erst recht nicht gegen den OpenSource-Webserver "Apache". Domino hatte weniger als 1% Marktanteil, Apache bereits 50% !
- Außerdem bedrohten immer mehr billige Hardwareproduzenten (z.B. Dell) das IBM-Geschäft
Gefahr der Abhängigkeit
- Jeder Computer benötigt ein Betriebssystem und muss auf einen Webserver zugreifen.
- Mit dem Scheitern der IBM-eigenen Entwicklung, drohte die Abhängigkeit von z.B. Microsoft über die Lizenzgebühren des Betriebssystems.
Einstieg bei Linux & Apache
Gründe für Linux
- OS2 soweit zu pushen, dass es mit Windows konkurrenzfähig war, war viel zu teuer und viel zu risikoreich.
- Um trotzdem nicht von einem propietären System abhängig zu werden, entschied sich IBM zum Einstieg beim OpenSource-Betriebssystem Linux.
- IBM wollte damit die Abrenzungslinie von Betriebssystemen zu Lösungen & Dienstleistungen verschieben, wo die Stärke von IBM lag.
Dies hatte weitere Vorteile:
- Linux konnte sofort konkurrieren
- lief auf kleinen Servern
- ist für schwierige Aufgaben erweiterbar.
- Da Linux kostenlos ist, ist das Ausprobieren einfach.
Vorgehensweise
- IBM stellte Teams zusammen um Apache-Webserver und Linux-Betriebssystem zu unterstützen.
- Dies war für IBM ein Wagnis und erforderte komplettes Umdenken. Denn in der OpenSource-Programmierung gibt man die Kontrolle aus Hand. IBM hat hier keinerlei Macht gegenüber den anderen Mit-Programmierern. Es gibt auch keine rechtsgültigen Verträge mit der Linux-Gemeinde.
- IBM engagiert sich mit ca. 100 Mio $ jährlich bei der Linux-Entwicklung.
- Die Linux-Comunity steuert pro Jahr mindestens einen Wert von 1 Mrd. $ dazu.
- Da den meisten IBM-Kunden dies zugute kommt, gewinnt IBM und Linux dabei.
Erfolge
- IBM sicherte für Linux mit seinem Einstieg das Kundenrisiko ab (brachte Sicherheit+Vertrauen).
- IBM gewann stärker gegen SUN+Microsoft
- IBM verdient mit Linux-Dienstleistungen (Programmierungsanpassungen, Support, Beratung...) sowie Hardware mit Linix-System jährlich Milliarden $.
- IBM spart 1 Mrd $ gegenüber den Kosten eines eigenen Betriebssystems und kann somit Konkurrenten wie SUN und Microsoft unterbieten, welche sich Betriebssysteme bezahlen lassen.
InnovationJam
- IBM wird durch die erfolgreichen Erfahrungen durch Freie Software auch sonst offener und richtet jährlich den InnovationJam aus.
- Dies sind 2x 72 Stunden online-Diskussion mit über 150.000 Teilnehmern aus über 100 Ländern.
- 100 Mio.$ stehen für die Weiterentwicklung der besten Ideen zu Verfügung