Freies Wissen

Aus Nuevalandia
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  • Freies Wissen (auch "Wissensallmende") ist ein wichtiger Aspekt bei der Schaffung von freien Lebensgrundlagen
  • Freies Wissen stellt dabei ein immaterielles (Information, Kultur und Wissen) Gemeingut dar. Auch bei "freien", für jeden nutzbaren Gemeingütern muss es Regeln geben und eine Gruppe, die sich um die Pflege des Gemeingutes kümmert. Mehr dazu: Gemeingüter
  • Im Altland-System kann Wissen monopolisiert werden um es als Ware zu kapitalisieren. Dies verursacht gesellschaftliche Schäden (s.Monopolisiertes Wissen).
  • In Neuland ist es wichtig, dass Wissen frei verfügbar ist um den Menschen Entfaltungsmöglichkeiten und Freiräume zu geben.

Abschaffung schädlicher Konzepte

Irrsinnige Patente auf Lebensgrundlagen wie Biopiraterie und Softwarepatente (s.Monopolisiertes Wissen) haben nichts mit dem sinnvollen temporären Patenten & Urheberrecht der Realwirtschaft zu tun. Sie sollten schnellstmöglich wieder abgeschafft bzw. verhindert werden:

  • Die Abschaffung dieser Konzepte kann nicht direkt von den "kleinen Leuten" erfolgen (höchstens indirekt über z.B. wählen der Piratenpartei).
  • Ob die Staatsgewalt den gesellschaftlichen Schaden daraus erkennt und sich außerdem weniger vom Lobbyismus beeinflussen lässt ist mehr als fraglich.

Allerdings hat der "kleine Mann" trotzdem viele Möglichkeiten freies Wissen zu unterstützen:

Was zählt zu freiem Wissen?

Mit freiem Wissen sind hier freie immaterielle Arbeits- & Lebensgrundlagen gemeint.

Dies sind freie Inhalte und Informationen, wie:

Aber auch:

Eine Verbindung von freiem Wissen & Hardware führt zu freien Technologien

Vergleichende Beispiele für privatisiertes & freies Wissen

Proprietäre Software & Freie Software

Mit proprietärer und freier Software gibt es zwei Klassen von Software, welche die Produktion dominieren:

Proprietäre Software

  • stützt sich auf Urheberrecht, wodurch für jede Kopie der Software eine Vergütung verlangt wird.
  • hat einen Eigentümer, welcher über deren Nutzung bestimmt.
  • Er kann die Software selbst verwenden oder als Endprodukt an Benutzer lizenzieren, welche ein begrenztes Nutzungsrecht erwerben.
  • Der Quellcode bleibt beim Hersteller.

Freie Software (OpenSource)

Zwar ist Freie Software meist kostenlos im Internet zu haben, der Begriff beschreibt aber den Umgang damit: Freie Software kann frei verwendet, weitergegeben und verbessert werden. Weil dadurch so viele Menschen an der Verbesserung der Programme mitarbeiten, gehören sie oft zu den besten, die es gibt: z.B. das Betriebssystem Linux, der Internetbrowser Firefox, der Apache-Webserver oder WordPress für Blogs.

  • Stützt sich wie proprietäre Software auf das Urheberrecht. Die individuelle Verfügung über das Produkt bleibt somit beim Programmierer. Allerdings überträgt der Programmierer durch eine OpenSource-Lizenz fast alle Rechte auf die Nutzer und beschränkt sich auf Klauseln, welche die Gemeingüter-Software vor dem Zugriff proprietärer Softwarehersteller schützt.
  • Diese Art der Software steht somit den Benutzern als Quellcode zur Benutzung und Veränderung ohne eine Vergütung für Lizenzgebühren offen.
  • Die Benutzer erhalten (im Gegensatz zum proprietären Modell) bedeutend mehr Rechte. Die Programme dürfen für jeden (auch kommerziellen) Zweck eingesetzt, im Quellcode studiert, verändert und weiterverteilt werden.
  • einzig das Recht auf Weiterverteilung wird von einigen der OpenSource-Lizenzen an Bedingungen geknüpft. U.a. verlangt die GPL-Lizenz, dass ein Programm einschließlich allen Änderungen nur wiederum als quelloffene Software zu denselben Bedingungen weitergegeben werden darf. Dies wird auch als "copyleft" (im Gegensatz zu copyright) bezeichnet. wer ein Programm mit einer solchen Klausel weiterentwickeln möchte, hat nicht die Möglichkeit das modifizierte Programm als proprietäre Software zu verkaufen.
  • Damit bleibt bloß die Wahl, die Verbesserungen geheim zu halten oder sie als quell-offene Software weiterzugeben.
  • Darüber hinaus verhindert das "Copyleft", dass es zu viel Trittbrettfahrer gibt und damit die freiwillige (kostenlosen) Mitarbeit sinkt.
  • Dadurch entsteht eine "Software-Allmende" bzw. Software-Gemeingut.
  • Die Beiträge für dieses Gemeingut kommen aus den unterschiedlichsten Quellen. Von Hobbyprogrammierern und Studenten bis hin zu öffentlichen Institutionen und kommerziellen Unternehmen (z.B. IBM).

Politische Hürden für freie Software

Freie Software bringt als Gemeingut der Gesellschaft einen großen Mehrwert ohne negative Aspekte und wird als wichtiger Gegenpart zum proprietären Modell benötigt. Proprietäre Software dagegen bringt nicht nur Nutzen, sondern richtet auch Schaden durch Umverteilung und Hemmung von Innovation an (s.monopolisiertes Wissen). Trotzdem begünstigen zahlreiche, immer wieder in der Diskussion befindliche, Regulierungen durchweg das proprietäre Software-Modell:

  • Erlaubt der Gesetzgeber den Urhebern, die Rechte ihrer Kunden zu beschneiden, etwa den Verwendungszweck zu limitieren oder den Weiterverkauf zu untersagen, werden proprietäre Lizenzmodelle attraktiver (z.B. UCITA). Anreize zu proprietärer Softwareproduktion erhöhen aber nicht automatisch das Angebot an Software, denn sie vermindern zugleich Investitionen in quelloffene Software.
  • Bislang gab es keine Produkthaftpflicht für Software. Würde diese eingeführt, könnten große, proprietäre Softwarehersteller die zusätzlichen Versicherungskosten auf die Kunden abwälzen, insbesondere dort, wo sie eine Monopolposition haben. Kleine Anbieter und Hobby-Programmierer können ein solches Risiko kaum akzeptieren. Sie würden ihre Programme nicht mehr veröffentlichen, wenn sie die Haftung nicht ausschließen können. Das für OpenSource-Produktion kennzeichnende System des "release early, release often" würde zusammenbrechen.
  • Eine der größten, absurdesten und meist diskutierten Bedrohungen für OpenSource entstammt der Ausweitung des Patentrechts auf Software-Ideen. Siehe dazu: Softwarepatente

Mehr zur Geschichte, Organisationsform und Errungenschaften freier Software: Stakeholder-Management bei freier Software

Google Maps & OpenStreetMap

Google Maps

  • Ziel: Kunden kommen zu Google (Werbung)
  • nicht kopierbar
  • einbinden auf Webseite nur gegen Werbung (bzw. Bezahlung ab bestimmter Anzahl Besucher)
  • nicht veränder- bzw. verbesserbar

OpenStreetmap

  • Ziel: Nutzung+technisch beste Lösung
  • Freie Datenbasis, von jedem für eigene Ideen nutzbar, z.B. kostenlosen Routenplaner, Spezialkarten (Wanderkarten, Flüsse etc.)
  • Kostenlos auf eigener Homepage einbinden


Microsoft Doc & Open Document

Open Document

  • Freier Markt: kann mit jeder Anwendung kostenlos geöffnet werden.
  • sehr innovativ.

Microsoft Doc

  • Abhängigkeit, update-Zwang, bis vor kurzem sogar Betriebssystem-Zwang
  • kein Verbesserungsdruck durch Monopolstellung


Vergleichstabelle frei & privatisiert

In folgender Tabelle wird jeweils das kommerzielle und das entsprechende freie Produkt dazu gegenübergestellt:

Typ Altland (proprietär) Neuland (frei)
Software Microsoft Windows

Microsoft Office

Internet Explorer

Outlook

Datenbank Oracle

Linux

OpenOffice

Mozilla Firefox

Evolution

Datenbank MySQL

Lexikon Brockhaus Wikipedia
Musik SonyMusic, iTunes von Apple Jamendo, Gema-Freie Welten, musicfox
Bilder unfreie Bilder Bilder unter Creative Commons Lizenz z.B. bei Flickr oder Wikimedia
Daten Kartendaten bei Google Maps Kartendaten bei OpenStreetmap
Standarts - Formate Microsoft Doc

Skype

MP3

JPG

OpenDocument

SIP

OGG

PNG

Standarts - Protokolle TCP/IP, HTTP, MAIL, Jabber
Wissenschaftliche Erungenschaften industrielle, proprietäre Veröffentlichungsmodelle Public Library of Science, Budapest Open Access

Beispiel Freies Publizieren

Ein wichtiger Punkt für freies Wissen stellt das freie Publizieren dar. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze je nach Art der Inhalte (z.B. wissenschaftliche Ergebnisse oder private Informationen):

Wissenschaften

  • Die Nutzung von mit öffentlichen Mitteln produzierter wissenschaftlicher Information sowie Wissen aus Bildung und Wissenschaft sollte grundsätzlich für jedermann frei sein (s."Open Access").
  • Dies ist Ausdruck eines Verständnisses von Wissenschaftsfreiheit, das sich historisch mit dem Urheberrecht entwickelt hat (s. sinnvolles Urheberrecht).
  • Weder das kirchliche Lehramt noch die politische Autorität können länger die Wahrheit wissenschaftlicher Information beurteilen und durch ihre Publikationserlaubnis bezeugen.
  • Das übernimmt fortan die disziplinär organisierte Wissenschaft selbst, indem sie durch freien Zugang Überprüfbarkeit sowie Kritik, Korrekturen und den Fortschritt der Erkenntnis sichert.
  • Finanzielle Anreize, wie sie z.B. für Urheber aus der Kunst wichtig sind, haben für wissenschaftliche Autoren eher eine nachrangige Bedeutung.
  • Was die Autorenrechte betrifft, ist die wissenschaftliche Disziplin sogar strenger als das Urheberrecht. Sie fordert nicht allein den Schutz der Formen, in denen Ideen präsentiert werden, sondern auch den Schutz der Ideen. Aber nicht als Schutz- und Kontrollrecht über die

Ideen wie in den UhRG-Novellen, sondern im Sinne der Referenzialisierung: Der Rückgriff auf eine wissenschaftliche Idee soll durch Zitat und Autorenhinweis erfolgen.

  • Zitation gehört zum disziplinären Reputationssystem. In der Disziplin assoziieren sich die Wissenschaftler. Durch ihre Beteiligung an neuen Publikationsmodellen bekräftigen sie ihre Zugehörigkeit.

Beispiele in denen die Forscher beginnen die Abhängigkeit vom alten industriellen Veröffentlichungsmodell ihrer Arbeiten zu durchbrechen sind:

  • Die Public Library of Science und die Budapest Open Access-Initiative.
  • Diese stellen ein Forum, auf dem Wissenschaftler ihre eigenen Publikationssysteme managen können.
  • Dies sind z.B. Forscher, von denen ohne schon viele die Aufsätze von Kollegen prüfen sowie mehr oder weniger ohne Bezahlung bei Fachzeitschriften mitarbeiten.
  • Sie sind damit nicht mehr auf die kommerziellen Wissenschaftsverlage angewiesen.

Rechtlicher Rahmen

  • Ein wissenschaftsfreundliches Urheberrecht könnte diese Entwicklung unterstützen, indem es die Autorinnen und Autoren öffentlich finanzierter wissenschaftlicher Werke davor schützt, in ihren Verträgen mit den kommerziellen Verwertern sämtliche Nutzungsrechte an diese zu übertragen und damit ihre Pflichten gegenüber der Wissenschaftsallmende (s.Gemeingüter) zu verletzten.
  • Das Recht, den wissenschaftlichen Artikel zeit- und formatgleich auf einem Institutional Repository veröffentlichen zu dürfen, sollte unabdingbar sein.

Plattform

  • Plattform, die den freien Zugang zu allen wissenschaftlichen Ergebnissen weltweit fördern und ermöglichen will: ScientificCommons.org

Kukturelle Inhalte

  • Für das Publizieren im Allgemeinen (z.B. Texte, Musik, Filme, Bilder...) bieten die Creative Commons-Lizenzen einen enorm wichtigen und förderlichen institutionellen Rahmen.
  • Mehr dazu: Creative Commons.

Mit CreativeCommons-Lizenzen kann zwar vermieden werden, dass:

  • die entsprechenden Inhalte nicht von Dritten privat angeeignet und vermarktet werden können und
  • dass ein freier Zugriff für jedermann gewährleistet wird.

Allerdings kann der Produzent damit kaum direkt Geld verdienen (nur indirekt für andere Arbeiten über Empfehlungen, Ansehen usw. seiner freien Werke oder z.B. Spenden).

Um hier einen Ausgleich zu schaffen, bietet sich eine "Kulturflatrate" oder "Kulturwertmark" an:

Kulturflatrate und Kulturwertmark

  • Nicht selten gewinnt ein Werk an Qualität, wenn sich ein Mensch für seine kreative Arbeit Zeit nehmen kann, im besten Falle also wenn seine

Grundbedürfnisse befriedigt sind und er keiner weiteren Erwerbstätigkeit nachgehen muss. Eine solche Kompensation könnte eine sogenannte "Kulturflatrate" bieten:

  • Kern des Konzeptes ist die Übertragung der Idee der "pauschalen Abgaben" auf den digitalen Raum. Es sieht vor, den Konsum und die private, nicht kommerzielle Nutzung von Musik, Film und Texten zu erlauben und auf breiter Basis zu ermöglichen.
  • Im Gegenzug erhebt eine mit der Verwertung beauftragte Gesellschaft einen geringen Betrag auf Internetanschlüsse, Abspielgeräte und Speichermedien.

Unterschied Kulturflatrate & -wertmark:

  • "Kulturflatrate": Die so generierten Einnahmen sollen dann entsprechend an diejenigen Kreative und Kulturschaffende, die ihre Werke im Netz anbieten, analog zur Nutzung ausgeschüttet werden. Was im Abrechnungszeitraum getauscht oder konsumiert wurde, läßt sich statistisch, ähnlich wie bei Fernseh-Einschaltquoten, ermitteln.
  • "Kulturwertmark": im Gegensatz zur Kulturflatrate können die Zahler des Beitrages angeben, an welche Künstler dieser ausgeschüttet wird. Damit könnten auch weniger bekannte Künstler einen gerechteren Anteil bekommen.

Vorteile:

  • Damit würde die beispiellose Situation geschaffen, dass alle kulturellen Inhalte des Internets kostenfrei und ohne zusätzlichen Aufwand für alle Nutzer zugänglich wären.
  • Kein juristisches Gezerre mehr um angebliche „Piraten“, keine überteuerten Abmahnungen ominöser Anwaltskanzleien gegen „Filesharer“ und eine schier unerschöpfliche Quelle kultureller Schätze im Netz.
  • Auch die Kreativen würden profitieren. Sie bräuchten weder Plattenverträge noch sich um die aufwendige analoge Distribution ihrer Werke kümmern. So bekommen gerade kleine und noch unbekannte kreative Geister die Chance für ihr Schaffen belohnt zu werden.
  • Dies hätte eine einmalige Demokratisierung der Kunst zur Folge in der in Zukunft die Nutzer und Konsumenten und nicht mehr die Industrie über die Inhalte entscheiden würde.

Informelle Kommunikation

  • Für informelle, persönliche Kommunikation bietet die Blogosphäre einen interessanten sozialen Raum für die freie, unabhängige und weit verteilte Informationsproduktion.

Reduzierung überzogener Laufzeiten

  • Die Urheberrechts-Laufzeiten sind in den letzten Jahrzehnten immer weiter verlängert wurden. Dies ist stark überzogen (s. Überzogene Laufzeiten).
  • Eine starke Verkürzung dieser Laufzeiten ist notwendig um Wissen und Kultur als Gemeingut zu erhalten und frei zu nutzen.

Beispiel Saatgut

  • Saatgut könnte man als Ressource (Lebensgrundlage) als natürliche Ressource (Saatgut an sich) oder auch als immaterielle Ressource (das Wissen zum Anbau, genetische Informationen usw.) betrachten. Wir haben uns hier zur Einordnung als "immaterielle Lebensgrundlage" entschieden.
  • Private Eigentumsrechte an Saatgut schädigen Natur & Gesellschaft (s.Gen-Saatgut).
  • Dadurch sind bereits 75% Saatgutsorten verschwunden.
  • Eine reine Lösung durch einfrieren von Samen in öffentlichen Genbanken reicht nicht aus um das Kulturgut zu bewahren.
  • Außer dem Samen an sich zu bewahren (wobei nur wenige der Saatgutbanken wirklich den Erfordernissen entsprechen), muß auch das bäuerliche Wissen um die Pflanze mit bewahrt werden.
  • Dies geht nur indem das Saatgut als Gemeingut "on-farm" verwendet wird.

Mehr dazu: Gelebte Vielfalt

Beispiel freie Pharma-Patente

  • Monopole aufgrund privater Pharmapatente bedeuten für viele Menschen in Entwicklungsländern einen frühen und unnötigen Tod und auch bei uns überzogene Preise.
  • Mehr dazu: Pharma-Patente
  • Wir brauchen daher neue, alternative Systeme der Finanzierung von Forschung und Entwicklung zu Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika für Krankheiten in den ärmeren Ländern.
  • Dabei müssen die Entwicklungskosten von den Produktpreisen abgekoppelt werden, damit diese Preise kein unnötig hohes Hindernis darstellen.
  • In diesem Sinne wären zumindest in den ärmeren Ländern die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung im Gesundheitsbereich Gemeingüter. Unabhängig davon, ob sie öffentlich oder privat erzielt wurden.
  • Denkbare Finanzierungsmodelle können zum Beispiel öffentlich finanzierte Forschungsprämien sein, die für die erfolgreiche Entwicklung von Medikamenten ausgelobt werden.
  • Bedingung für die Auszahlung einer solchen Geldprämie wäre: das Monopolrecht an dem Medikament aufzugeben.
  • Das Medikament würde immer noch Geld kosten, aber die Preise wären dann deutlich niedriger als die Monopolpreise.
  • Auch das altbewährte Konzept der direkten öffentlichen Förderung von Forschung und Entwicklung kann wichtige Beiträge leisten.
  • Die Kosten der Geldprämien bzw. der öffentlichen Forschung und Entwicklung könnten z.B. über eine Steuer auf alle Medikamente umgelegt werden. Auch dann wären die Medikamente immer noch bedeutend günstiger und der Staatshaushalt würde nicht belastet (Selbstfinanzierung).

Siehe auch: Patentleft (engl.)

Anteile anstatt Patentrechte

Patentrechte könnten in Anteilsscheine umgewandelt werden:

  • Das Patent wäre von jedem frei nutzbar, der Erfinder erhält jedoch einen Anteil (z.B. 5%) am Erlös.
  • Dadurch würden sinnvolle Patente nicht "unter Verschluss gehalten" und sind keine eigene Handelsware mehr.
  • Niemand wird ausgeschlossen und der Erfinder wird trotzdem bezahlt. Und umso sinnvoller das Patent (Mehrwert bringt), umso besser wird der Erfinder bezahlt.

Inspiration durch freie Software

  • Der "kulturelle Quantensprung" von freier Software gab die Inspiration für freies Wissen.
  • Achtung: Damit bedeutet freies Wissen nicht, dass damit jeder machen kann was er will! In den allermeisten Fällen stehen die freien Inhalte genauso unter einer Lizenz wie propietäres Wissen. Allerdings gestattet (bzw. wünscht) diese Lizenz (z.B. Creative Commons oder GPL) die kostenlose Verbreitung und auch Veränderung (Verbesserung) der Inhalte oder Produkte.

Creative Commons

  • Creative Commons liefert die Lizenzen für die Veröffentlichung von freiem Wissen wie z.B. Texten, Musik, Bilder usw.
  • Damit können auch Laien einfach ihre Werke vor dem Übergriff der privaten Aneignung schützen und die Nutzenmaximierung ihrer Werke für die Gesellschaft sichern.
  • Außerdem stellt es analog der Freien-Software-Bewegung eine ganz neue Art der Organisation, einen kulturellen Quantensprung, dar.

Mehr dazu: Creative Commons

Neue Organisationsform

Durch freies Wissen entwickelt sich eine kooperative Denkweise:

  • Der offene Austausch fördert die Entwicklung
  • Vielfalt (Kreativität, Flexibilität) statt Monokultur (Sicherheit)
  • „Die Kathetrale und der Basar“:
    • Microsoft als Beispiel der Kathedrale: immer höher, größer & kräftiger → eigentlich erst mit Übergabe fertig, meist ewige Baustelle
    • Freies Wissen (z.B. OpenSource) als Beispiel des Basars: beweglicher Markt, zusammenschliessen, nehmen, geben, auseinandergehen, Modularität, Wiederverwendbarkeit
  • langfristige Auswirkungen auf denken & handeln

Freies Wissen geht weit über Herstellung von freier Software, zur Verfügung stellen von freien Texten, Musik etc. hinaus:

  • Im reinen Kapitalismus führt extreme Konkurrenz zur Schädigung der Gesellschaft.
  • Im Sozialismus führt fehlende Konkurrenz zur Schädigung der Gesellschaft.
  • Bei Chaordischer Organisation und freiem Wissen ist Kooperation & Konkurrenz im Gleichgewicht.

Werkzeug Internet

  • Das Internet ist ein nahezu kostenloses, effizientes und ressourcenschonendes Werkzeug um Wissen frei verfügbar zu machen.
  • Heutzutage kann dadurch jeder Wissen einfach weitergeben. Aber auch Falschinformationen!
  • Die Frage: "Welchen Inhalten kann ich Vertrauen?" wird immer wichtiger.
  • Ob Texte vertrauenswürdig sind oder nicht sollten vor allem die Nutzer selbst entscheiden und auch "abstimmen" können (wie z.B. Kundenrezensionen bei Amazon). Umso transparenter die "Abstimmer", umso besser. Dann kann das Ergebnis besser eingeschätzt werden.
  • Bewertung durch einzelne "Große" (Chefredakteur, Admins bei Wikipedia...) sind sicher auch hilfreich, bieten aber auch ein höheres Fehlerrisiko und die Möglichkeit der Beeinflußung.


Quellen & Links

Mehr zum Thema, siehe:

  • Freies Wissen in Wikipedia: Freies Wissen
  • Das Netzwerk Freies Wissen setzt sich für den Schutz und Ausbau der Wissensallmende ein: Netzwerk freies Wissen
  • Der "Freie Informationelle Infrastruktur e.V." tritt gegen Zugangsbeschränkungen in den digitalen Medien, Risiken und Innovationsbremsen infolge von Fehlregulierung und unangepassten Schutzrechten und für freie Informationswerke auf der Basis offener Standards ein.