Politische Leitlinien

Aus Nuevalandia
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Die derzeitigen Schäden an Gesellschaft & Biosphäre (s.Altland) resultieren neben den Schäden durch unsere Management- und Organisationsstrukturen sowie der Privatisierung von Lebensgrundlagen und Altland-Denkmuster auch auf:

  • überholten Grundannahmen und daraus resultierender falscher Steuerungsinstrumente in Politik und Wirtschaft.
  • Hiermit sind also überholte politische Leitlinien (bzw. eine unzeitgemäße Wirtschaftspolitik) gemeint.
  • Diese Leitlinien werden aus Unkenntnis oft von der Gesellschaft mit getragen.
  • Erst wenn der Großteil der Bürger die Altland-Leitlinien als unzeitgemäß und schädlich betrachtet, ist eine (politische) Änderung in Sicht.

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die überholten Leitlinien in Altland und der dazugehörigen Alternative in Neuland:

Altland Neuland
Naturzerstörung aufgrund falscher Verbuchung der Kosten
Kosten der Umweltzerstörung werden sozialisiert:
  • Ein Grund unseres schädlichen Verhaltens gegenüber Natur & Gesellschaft ist, daß bei der Ermittlung des Profits, die Kosten der Zerstörung nicht in die Bilanz des verursachenden Unternehmens eingehen (z.B. Luft- und Wasserverschmutzung, Raubbau, Vertreibung der Bevölkerung durch Bergbau usw.). Diese Kosten müssen von der Gesellschaft getragen werden (Sozialisierung/Nationalisierung der Kosten), obwohl die Profite bei den Unternehmen "privatisiert" sind.
  • Selbst die Zerstörung von Gesellschaft und Natur kann als Profit verbucht werden (siehe Bruttoinlandsprodukt).
  • Damit ist die Zerstörung unserer Ökosysteme hoch profitabel, nachhaltige Wirtschaftsweisen dagegen nicht konkurrenzfähig (abgesehen der Produktion für spezielle Kundenkreise).

Mehr dazu: Externalisierung von Umweltkosten.

Minderwertssteuer:
  • Über eine "Minderwertsteuer" im Neuland-Steuersystem erscheinen die Kosten des Naturverbrauches in der Bilanz des Verursachers. Schäden an Natur und Gesellschaft sind dadurch nicht mehr profitabel bzw. können über die Steuereinnahmen mindestens ausgeglichen werden (z.B. Aufforstung des entstandenen Kahlschlags).
  • Eine Umstellung unserer Produkte zum Gebrauch statt Verbrauch von Ressourcen im Einklang mit der Natur wird konkurrenzfähiger und die Wirtschaftsweise auf Kosten der Umwelt Schrittweise ersetzt.
  • Direkte Verbote für "Schädliches" oder Subventionen für nachhaltige Produktionsweisen sind nicht mehr nötig.
Naturverbrauch aufgrund fehlender Stoffkreisläufe
Altland-Umweltpolitik:

Wir haben festgestellt, daß unser Verhalten die Ressourcen erschöpft sowie unsere Biosphäre mit Schadstoffen zerstört. Auch das wir reagieren müssen ist den meisten klar. Die Reaktion sieht nun so aus, das wir versuchen weniger Müll und Schadstoffe zu produzieren bzw. weniger zu verbrauchen und konsumieren (=effizienterer Verbrauch). Dies packt unser Problem aber nicht an der Wurzel, sondern schafft nur neue Probleme:

  • Weniger konsumieren + essen: Kein Auto fahren, Vegetarier werden, kein Licht mehr anmachen würde nicht ausreichen. Nach dem "ökologischen Fußabdruck" müßten wir so leben wie die Leute in Bangladesch. Was sicher nicht das Ziel unserer Gesellschaft ist.
  • Oder wir reduzieren die Weltbevölkerung?! Oder lassen zumindest den Rest (und damit die Mehrheit) nicht an unsere gedeckten Tische, damit wir weiter "über die Maßen" leben können?! -> Nazidenkweisen
  • Oder wir "hacken die Erde" und passen sie an unsere Bedürfnisse an. Wir spielen Gott und bringen mit High-Tech und Chemieindustrie unseren Schaden wieder in Ordnung (Geo-Engineering)
Ressourcen- & Schadstoff-GEBRAUCH:

Anstatt die Natur und deren Ressourcen zu verbrauchen sollten wir sie gebrauchen. D.h. unsere Produkte so herstellen, daß sie:

  • am Ende komplett recycelt werden können (Stoffkreisläufe schaffen) oder
  • kompostierbar sind oder
  • sogar noch einen Mehrwert für die Natur bringen (z.B. Biokybernetik-Häuser welche die Luft aktiv reinigen und auf gleicher Grundfläche mehr Lebensraum für Insekten bieten als ohne Haus).

Das wir unsere Produkte + Dienstleistungen ohne "Wohlstandsverlust" im Einklang mit der Natur (anstatt dagegen) herstellen können, beweisen erfolgreiche Siegel wie "Cradle to cradle" (s. Ökoeffektivität) Durch das bewußte Konsumieren + Nutzen solcher Produkte können die Hersteller überzeugt werden (strategischer Konsum). Da die "Masse" dies aber vorraussichtlich nicht tun wird bzw. den eventuellen Mehrpreis nicht bezahlen kann, wäre die Einführung einer Minderwertsteuer sinnvoll um den notwendigen Anteil zu erreichen. Die Wirtschaft wuerde sich dann selbständig auf solche neuen Produktionsweisen umstellen und das Kapital bereitstellen.

Bruttoinlandsprodukt (BIP) & Wachstumsgläubigkeit
Das BIP als primärer Gradmesser für Wohlstand und Diktat in Wirtschaft + Politik ist nicht mehr zeitgemäß. Inzwischen wird mit der Erhöhung des BIP sogar mehr Schaden angerichtet anstatt die Lebensqualität gewonnen. Genauso ist das Wirtschaftswachstum als Allheilmittel ein unmögliches unterfangen. Es gibt inzwischen verschiedene weitere Größen, die eher als das BIP als Wohlstandindikatoren dienen: Korrektur BIP. Auch die Wachstumsgläubigkeit wird inzwischen sogar in den normalen Medien vermehrt als Irrweg erkannt und hinterfragt.
Abhängiges Einkommen
Unzeitgemäße Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mittels Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum: Ein Arbeitsplatz ist Voraussetzung um ein Einkommen zu erzielen. Auf der anderen Seite sorgt die Wirtschaft mittels Rationalisierungen und neuen Technologien dafür, dass immer weniger Arbeitsplätze benötigt werden. Damit geht ein jahrhundertealter Traum der Menschheit (weniger Arbeiten müssen) in Erfüllung. Abgesehen von vermehrter echter + versteckter Arbeitslosigkeit sind inzwischen über 50% der "richtigen" Arbeitsplätze für die eigentliche Wertschöpfung unproduktiv. Anstatt der (zum Glück) weniger werdenden Arbeit als Bezugsgröße für das Einkommen sollten andere Modelle wie z.B. Grundeinkommen oder neue Arbeit diskutiert und ausprobiert werden.
Globalisierung
Eine Globalisierung von Kommunikation, Standards usw. ist sehr wünschenswert. Die Globalisierung der Wirtschaft sowie des Kapitalmarktes in der derzeitigen Form beeinflußt & schädigt die Umwelt & Gesellschaft in bisher ungekanntem Ausmaß. Eine Re-Regionalisierung und Transition-Town-Bewegung ist die Antwort auf schwindende Ressourcen und Auswirkungen der Größenproblematik
Sozialsysteme
Die Sozialsysteme sind nicht zukunftsfähig und ungerecht. Bei Rente, Gesundheitssystem, Arbeitslosenversicherung und Pflege muss immer wieder "reformiert" werden. Wenn aber das Fundament schon schief ist, sollte man auch dort ansetzen und nicht versuchen die Fenster zu richten. Neuland-Sozialsysteme sind zukunftsfähig und sozial ausgewogen.
Steuersystem
Das derzeitige Altland-Steuersystem ist ungerecht. Es geht zu Lasten der Folgegenerationen, der sozial Schwachen sowie des Mittelstandes. Das Neuland-Steuersystem besteuert Tätigkeiten, welche für Natur+Gesellschaft schädlich sind und ist damit zukunftsfähig.