Geo-Engineering

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Was ist Geo-Engineering?[Bearbeiten]

Geo-Engineering bedeutet: Anstatt unsere Lebens- und Wirtschaftsweise im Einklang mit der Natur zu ändern, passen wir die Natur so an, daß wir weiter so machen können wie bisher. Oder mit anderen Worten wir "hacken die Erde" wie sie am besten zu uns passt. Wir spielen Gott und bringen mit Wissenschaft, High-Tech und Chemieindustrie unseren Schaden wieder in Ordnung.

Risiken[Bearbeiten]

Erfahrungen zeigen, daß Geo-Engineering langfristig meist mehr Probleme schafft als löst. Dies zeigt immer wieder die Geschichte solcher Ideen, z.B.:

  • Die hochgelobte (weil angeblich neutrale) Wunder-Chemikalie FCKW wurde nach 100 Jahren in der EU verboten (Verursacher des Ozonlochs).
  • Wunderfaser Asbest: Hohe Festigkeit+Isolation, hitze- u. säurebeständig, verwebbar. → Optimal für Schiffahrt, Bau, Autoreifen usw. Heute stellt Asbest ein Entsorgungsproblem dar und ist in vielen Staaten verboten.
  • Ansiedlung Aga-Kröte in Australien:
    • Ansiedlung aus Südamerika als biologische Schädlingsbekämpfung auf betreiben der Zuckkerrohrindustrie. Zweifel und Bedenken wurden von höchster politischer Ebene, der Industrie und diversen Wissenschaftlern als unbegründet zurückgewiesen.
    • In Südamerika gibt es maximal 20 Tiere je 100m Uferlinie. In Queensland aufgrund des Fehlens natürlicher Feinde bis zu 2.000 !
    • Durch die giftige Kröte (selbst Krokodile sterben daran) verschwinden endemische Arten (Amphibien, Schlangen, Warane).
    • Die Einführung von Parasiten & Viruserkrankungen aus Südamerika zur Eindämmung der Vermehrung der Kröte wurde zum Glück abgebrochen. Es wurde festgestellt, daß dadurch noch mehr schutzbedürftige einheimische Arten betroffen wären (man hätte Öl ins Feuer gegossen).

Eine Zusammenstellung der Europäischen Union weiterer solcher "Altland-Lösungen", die bereits weit mehr Probleme schaffen als damit gelöst werden: Late Lessons from Early Warnings (engl.).

Geo-Engineering gegen die globale Erwärmung[Bearbeiten]

Vor allem bei der aktuellen Diskussion um die globale Erwärmung (Treibhauseffekt) sieht man ein (oft "heimliches") "umschwenken" auf das hochriskante Geo-Engineering. Dabei gibt es 2 Varianten:

  • Entweder wir speichern aktiv mehr CO2 in der Erde oder
  • Wir schaffen Schutzschilde gegen die Sonnenstrahlung

Vorschläge und aktuelle Entwicklungen[Bearbeiten]

  • Edward Teller (Erfinder Wasserstoffbombe) will Millionen Aluminiumballons in die Stratosphäre gegen die Sonnenstrahlung schicken
  • Das deutsche Forschungsschiff “Polarstern” fuhr 2009 ins Polarmeer und brachte 6 Tonnen gelöstes Eisen auf 300 qkm ins Meer. Durch die Anreicherung sollte ein gigantischer Algenteppich entstehen, der CO2 bindet. Allerdings scheiterte das Experiment, da Krebse die Algen fraßen bevor sie zu groß wurden.
  • Craig Venter (bekannt durch die Entschlüsselung des menschlichen Genom mit seiner Firma "Celera") entwickelt Energiebakterien, welche sich von CO2 ernähren. Er schuf bereits ein künstliches Chromosom, welches Bakterien kontrolliert.
  • CO2-Speicherung durch Vattenfall bei Potsdam: Von Tanklastwagen wird CO2 in ein ehemaliges Erdgasreservoir gepumpt. Die Energieunternehmen bewerben bereits jetzt die Technik als "ökologische Revolution" mit der die Kohle bald "sauber" ist. Risiken und Aufwand werden nicht erwähnt. Schon 10% Anteil CO2 in der Luft macht bewußtlos. 1986 starben 2000 Menschen in Kamerun nach einer CO2-Wolke aus einem Kratersee.
  • Der angeblich erfolgversprechendste Vorschlag kommt von Paul Crutzen (Chemie-Nobelpreisträger): Anreicherung Stratosphäre mit Millionen Tonnen Schwefeldioxid um die Wolkenbildung zu stärken. Dies hält allerdings nur 1-2 Jahre an. Man müsste also ständig Schwefeldioxid injizieren.

Wieso Geo-Engineering?[Bearbeiten]

  • Unser Problem der Umweltzerstörung ist den meisten klar.
  • Es gibt immer mehr Wissenschaftler und Politiker, welche die Lösung des Problems nicht mehr in einer Reduzierung des Verbrauchs und Schadens sehen. Sie haben erkannt, dass dies nicht machbar ist wenn wir unser "Wohlstandsniveau" halten wollen (s.Effizienter Ressourcen- & Schadstoffverbrauch).
  • Anstatt sich aber nun für den sinnvolleren Lösungsweg "Gebrauch statt Verbrauch von Ressourcen" stark zu machen, versuchen sie den noch riskanteren und falscheren Weg des Geo-Engineering durchzusetzen.

Warum? -> ! :

Profit vor Sinn & Nutzen[Bearbeiten]

  • Aufgrund der Altland-Regeln in denen der Profit bestimmt und nicht die Vernunft, wird hochriskantes Geo-Engineering anstatt Gebrauch statt Verbrauch von Ressourcen hofiert, denn:
  • Es winken hohe Profite wenn die oben beschriebenen Techniken des CO2-Geo-Engineerings in den Emissionsrechtehandel einbezogen werden. Bei einer Reduktion des CO2-Ausstoßes winkt dagegen für viele ein “Minus-Geschäft” bzw. zusätzliche Kosten.
  • Im März 2010 fand ein Treffen von 200 Forschern + Firmenvertretern in Kalifornien statt um die Weichen für die "Klimarettung" zu stellen.

Dabei wurden nur Geo-Engineering-Lösungen diskutiert, d.h. wie man mit dem Treibhauseffekt Geld verdienen kann. Sinnvollere Lösungswege wie Gebrauch statt Verbrauch von Ressourcen wurden genausowenig diskutiert wie wer solche Maßnahmen wie die Anreicherung der Stratosphäre mit Schwefeldioxid bestimmen darf (Einzelstaaten bzw. Firmen im Alleingang oder nur nach gemeinsamer Beschlußfassung der Bürger aller Staaten).

  • Durch Lobbyismus und den Einfluß solcher renommierten Forscher + Unternehmen werden solche Lösungen leider oft von der Politik übernommen ohne diese oder andere Lösungswege vernünftig zu diskutieren.

Beispiel kostenloser ÖPNV

  • Ein kostenloser ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) basierend auf regenerativen Energien würde vermutlich mehr Effekt haben als die Speicherung des CO2 im Boden und auch keine neuen Risiken schaffen.
  • Außerdem wäre es vermutlich bedeutend billiger. San Franzisco hat vorgemacht, dass ein kostenloser ÖPNV die Stadt nicht Geld kostet, sondern sogar Geld spart: Durch den dann sinkenden Individualverkehr wird mehr Geld für Straßenbauarbeiten und -ausbesserung gespart als durch die fehlenden Ticket-Einnahmen wegfällt.
  • Ein kostenloser ÖPNV hätte noch weitere positive Effekte: Die Städte könnten fußgänger- und fahrradfreundlicher werden, man könnte anstelle der vielen Parkplätze grüne Oasen schaffen etc. Vermutlich wären auch alle dafür: Die ÖPNV-Nutzer, weil sie dadurch Kosten sparen und die Autofahrer, da sie durch das gesunkene Verkehrsaufkommen schneller und stressfreier durch die Stadt kommen.

Aber:

  • Mit einem kostenlosen ÖPNV kann man nichts verdienen. Deswegen macht sich kein Wirtschaftsunternehmen oder Kapitalgeber dafür stark.
  • Im Gegenteil würde z.B. die Automobilindustrie sogar Einbußen im Absatz haben. Die Autolobby würde solche Vorhaben also verhindern (Lobbyismus).
  • Mit einer aufwändigen Technik (wie der Speicherung des CO2 im Boden), kann man dagegen Geld verdienen (über den CO2-Zertifikatehandel oder wenn man dem Staat dafür Subventionen abschwatzt).

-> Hoffen wir, daß am Ende doch die Vernunft gewinnt und nicht wie bei der Aga-Kröte in Australien der Wunsch der Industrie.

Quellen & Links[Bearbeiten]