Strategischer Konsum

Aus Nuevalandia
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Strategischer Konsum ist ein Aspekt von verantwortlichem Handeln. Hiermit können die Bürger die Unternehmer für verantwortliches Verhalten unterstützen bzw. dieses erzwingen.

Deine Stimme an der Kasse

  • Jedesmal wenn man irgendwo etwas kauft, bestimmt man mit was in welcher Art und Weise produziert wird. Die Hersteller und Händler müssen auf ändernde Kaufgewohnheiten reagieren, sonst sind sie bald pleite.
  • Zudem beeinflusst der zunehmende Kauf von fairen & sauberen Produkten auch andere dadurch, dass es solche Produkte öfter gibt und sie nicht mehr als Nischenangebot für "Ökos" gelten.

Beispiele

Banken

Das die Konsumenten verstärkt die Produktion beeinflussen sieht man nicht nur daran, dass inzwischen auch die Discounter ein gewisses Bio-Angebot haben. Man sieht es sogar an den Banken:

  • Die "neuen", "wachsenden" heißen Umweltbank, Triodos, Ethikbank oder GLS.
  • Lange führten sie ein Exotendasein, galten als Weltverbesserer, die nicht rechnen können.
  • Doch seit der Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008 sind sie gefragt wie nie zuvor.

Arbeitsweise:

  • Sie richten ihre Finanzgeschäfte an ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien aus.
  • Sie prüfen jede Investition anhand einer Liste von positiven und negativen Anlagekriterien.
  • Negativ sind z.B: Menschenrechtsverletzungen, Gentechnik, Atomenergie
  • Positiv z.B: entwicklungspolitische Ziele, soziales Engagement, Ressourceneffizienz.
  • Die Zeitschrift "Finanztest" ermittelte im Jahr 2010, dass ethische und ökologische Geldanlagen ähnlich gute Renditen wie die meisten herkömmlichen Fonds erzielen.
  • Trotzdem gibt es einen Wehrmutstropfen: Wenn ein finanziertes Solarprojekt in Afrika eine Rendite von 15% abwirft, trägt dies vielleicht nicht unbedingt zur Umverteilung von Arm nach Reich bei, da ja in Afrika auch Geld und Arbeitsplätze dazu kommen. Es stellt sich aber die Frage, ob die 15% (abzgl. Inflation) leistungsloses Einkommen "fair" sind (s.Aneignung_von_Lebensgrundlagen#Leistungslose_Einkommen leistungslose Einkommen).

Energie

  • Wer gegen Atomstrom ist oder nicht-erneuerbare Energie, kann zu einem Ökostromanbieter wechseln, z.B. EWS Schönau.

Lebensmittel

  • Wem zu viel Chemie in den Lebensmitteln sind, kann Bio-Lebensmittel kaufen. Wobei hier noch am ehesten die Produktion von kleinen oder mittleren Bauernhöfe aus der Region zu bevorzugen ist (z.B. auf Wochenmärkten oder per Abo-Kiste). Wenn Bio aus Chile oder Neuseeland kommt, ist zumindest der Umweltaspekt aufgrund der Transportkosten fraglich. Großbetriebe düngen teilweise mit Kupfer (erlaubt, da keine "Chemie"), welches sich gesundheitsschädlich in den Produkten anreichert.
  • Wer etwas für die Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern tun möchte kann "Fair-Trade" kaufen. Allerdings sollte man auch hier genauer hinschauen. Meist wird den Produzenten lediglich ein Mindestpreis garantiert. Wenn der Weltmarktpreis darüber liegt, wird dem Endkunden trotzdem mehr berechnet ohne vom Mehr-Erlös etwas an die Produzenten abzugeben.

Computer

Trittbrettfahrer

  • Es gibt auch viele Trittbrettfahrer-Unternehmen, welche ein Produkt vorgeben, aber am Ende der Verbraucher nicht wirklich etwas ändert. Z.B.
    • bieten die großen Energieunternehmen auch Ökostrom an (z.B. über Tochterunternehmen). Der Kunde bekommt zwar dann auch Strom von z.B. einem Windenergiepark, aber dafür wird diese erzeugte Energie entsprechend weniger in das Gesamtnetz des Energieanbieters gespeist. Somit haben die Verbraucher, welche den "normalen" Strom kaufen einen entsprechend geringeren Windenergie-Anteil in ihrem Verbrauchsmix. Es ist also nur ein Verschieben von rechter in linke Tasche.
    • Bio-Lebensmittel kommen zwar ohne Pestizide und Chemie-Dünger aus, aber der Boden wird von manchen Anbietern mit Kupfer gedüngt. Das ist erlaubt, da es eine natürliche Ressource ist. Aber Kupfer ist ein Schwermetall und Kontaminiert Böden & Grundwasser.

Webportale zur Information

  • Am besten man informiert sich, welche Produkte wirklich den gewünschten Nutzen bringen. Dazu gibt es gute aktuelle Quellen im Internet: Ein gutes Webportal für strategischen Konsum ist z.B. Utopia.de.

Quellen & Links

  • Utopia.de - Webportal für strategischen Konsum und nachhaltigen Lebensstil
  • Ökosystem Erde - Was können wir tun?
  • Oeko-Fair.de - Seite der Verbraucher Initiative e.V, die über Produkte, Aktivitaten und Organisationen berichtet, die sich für ökologische, sozial gerechte oder öko-faire (Konsum-) Alternativen einsetzen.
  • EcoTopTen.de - Webseite mit Übersicht über ökologische Spitzenprodukte in guter Qualität und mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis