Neuland-Sozialsysteme

Aus Nuevalandia
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Rentensystem

  • Die langfristigen Prognosen + Panikmache unserer Demographie in Deutschland sind unseriös
  • Man könnte (vielleicht genauso unserös) mit gleicher Zahlenbasis auch anders rechnen:
    • Da eine Gesellschaft immer auch Alte und Junge zu versorgt hat, wären 2050 37% mehr zu versorgen und nicht die vorhergesagten 77% mehr .
    • Dies könnte auf zwei Arten gelöst werden:
      • a) läge auf Grund der besseren Lebenserwartung das Renteneintrittsalter 2050 bei 65 Jahren, wäre das Problem bereits keines mehr.
      • b) Würde die minimal angenommenen Produktivitätssteigerung mit einbezogen, wäre die Renten mit 60 sicher und das inflationsbereinigte Einkommen höher.
  • Das anstehende Problem liegt darin, das die häufig zitierten 80% der Bevölkerung die steigenden Zinserträge zu erwirtschaften haben und ob dieses Finanzsystem noch 50 Jahre trägt (s.Altland-Geldsystem).

Änderungen

  • Es wäre sinnvoller aus dem derzeitigen 2-Generationenmodell ein 3-Generationenmodell zu gestalten:
    • Es müssten dann alle Einkommenbezieher einzahlen und daraus werden unsere Kinder und die Renten bezahlt.
    • Falls es weniger Kinder gibt, entstehen auch weniger Kosten. Das System ist also selbstregulierend.
    • Heute werden die Kinder nicht aus dem Topf bezahlt und dafür zahlen Selbständige und Personen mit Kapitaleinkommen nicht ein. Dieses 2-Generationenmodell wurde unter Adenauer genauso diskutierten und dem (stabileren) 3-Generationenmodell vorgezogen. Begründung "Kinder wird es immer geben".
  • Außerdem sollte es parallel ein System einer Pflegewährung wie in Japan (Fureai Kippu) geben.
  • Alternative Grundeinkommen: Mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens würde die gesetzliche Rente nicht mehr benötigt und abgeschafft. Wer will kann sich über die Grundsicherung hinaus (wie bisher) privat zusätzlich Rentenversichern.

Gesundheitssystem

Derzeitiges Modell

Das derzeitige Gesundheitssystem ist undemokratisch und aufgrund fehlender Selbstregulierung ineffizient & aufwändig:

  • Ärzte, Kliniken und Pharmaindustrie versuchen ihre Profite zu maximieren (normaler Vorgang, da diese alle wirtschaftlich arbeiten müssen). Ärzte und Kliniken versuchen dann wo es möglich ist "Geld rauszuholen". Dies auch teilweise unter "wirtschaftlichem Zwang", da manche Leistungen von den Kassen unterbezahlt werden.
  • die Krankenkassen versuchen ihre Kosten zu begrenzen. Dabei sind die Budgetregelungen usw. nicht optimal und schaffen neue Probleme. Auch negativ/positiv-Listen sind zu starre Werkzeuge, welche mit viel Aufwand verbunden sind und auch immer angreifbar für Einflussnahme (z.B.Lobbyismus).
  • Der ganze Aufwand und Kontrolle dahinter macht das System ineffizient und unübersichtlich. Außerdem wird durch die "Reförmchen" nur weiter auf einem grundsätzlich schiefem Fundament gebaut.
  • Bei diesem ständigen Kampf zwischen Kassen und Leistungsanbietern bleibt der Patient als eigentlich wichtigster Beteiligter praktisch "draußen".
  • Im Zweifel entscheiden die Kassen und Politik auch nicht für die Patienten. Schließlich geht es um einen Milliardenmarkt. Höhere Leistungen und einhergehende Erhöhung der Kassenbeiträge bzw. Zuzahlungen unterstützen die Wirtschaft (s.Wirtschaftswachstum). Ob dann wirklich alles neue und teure sinnvoll ist wird weder breit diskutiert noch demokratisch entschieden. Am Ende muss der Patient alles über seine steigenden Beiträge (oder Zuzahlungen) finanzieren, ohne das er gefragt wird. Ein Beispiel hierfür auch die Schweinegrippe 2009
  • Außerdem gibt es keine Anreize (sparen von Beiträgen) für Patienten gesund zu sein oder weniger medizinische Leistungen in Kauf zu nehmen.
  • Das derzeitige Gesundheitssystem unterstützt eine Monopolisierung durch große Konzerne. Für niedergelassene Ärzte wird es dagegen immer riskanter und schwieriger (s.Infrastrukturmonopol-Gesundheitssystem). Unterstützend für die Monopolisierung und Entstehung von Abhängigkeiten wirkt außerdem, dass es kaum neutrale und unabhängige Weiterbildungsmöglichkeiten für die Ärzte gibt. Solche Seminare werden meist von den Pharmakonzernen durchgeführt.

Alternatives Modell

A) 2-Konten-System In Anlehnung an die erfolgreiche KFZ-Haftpflichtversicherung könnte ein 2-Konten-System (oder auch ein anderes Selbstbeteiligungs-Modell) Selbstverantwortung durch die Patienten schaffen:

  • Versichertenbeiträge werden auf 1 persönliches- und 1 gemeinschafts-Konto verteilt.
  • Hat das persönliche Konto einen bestimmten Betrag erreicht (z.B. 2.000 €), zahlt der Versicherte nur noch den Anteil des Gemeinschaftskontos.
  • In Anspruch genommene Leistungen gehen zunächst vom persönlichen Konto weg, bis es leer ist. Danach werden die Leistungen aus dem Gemeinschafts-Topf bezahlt.
  • Sobald das pers. Konto unter 2.000 € sinkt, muss wieder der volle Beitrag bezahlt werden.

B) Transparenz

  • Der Versicherte bekommt eine Kopie der Arztrechnung.
  • Pro Quartal bekommt der Versicherte von seiner Krankenkasse einen Kontoauszug mit seinen Beiträgen und den für ihn geleisteten Zahlungen.
  • Somit kann er selbst kontrollieren, das nur die tatsächlich erbrachten Leistungen auf der Rechnung stehen. Er weiß es schließlich am besten.
  • Außerdem kann der Patient dann auch Ärzte preis-/leistungsmäßig vergleichen und bezahlt evtl. freiwillig etwas mehr für eine bessere Betreuung. Der Unterschied in der Behandlung von Privatpatienten (1.Klasse) und Kassenpatienten (3.Klasse) würde sich vermindern oder (bei völliger Freigabe der Kosten) sogar aufheben.

C) Demokratie

  • Mittels "grobem Konsens" werden Änderungen und Verbesserungen am Gesundheitssystem demokratisch zwischen Kassen, Patienten, Ärzten, Pharma und Politik diskutiert und entschieden. Ein effizientes Werkzeug dazu ist z.B. Liquid Democracy.

D) Unabhängigkeit

  • Für Schulungen und Weiterbildungen der Ärzte sollte neben der Pharmaindustrie eine unabhängige, öffentliche Institution geschaffen werden. Diese Institution wird über das Gesundheitssystem finanziert und demokratisch durch Ärzte, Krankenkassen und Patienten bestimmt (z.B. ebenso über Liquid Democracy).

Auswirkungen

  • Es wird die Gewähr geboten, dass eingetretene Krankheiten ohne Blick auf die Kosten optimal behandelt werden.
  • Man bekommt ein Gefühl, das man sein eigenes Geld verbraucht. Etwas für die eigene Gesundheit tun zahlt sich auch finanziell aus! Damit wird eine unangemessene Ausnutzung des Systems verhindert und eine gesunde Eigenverantwortung unterstützt.
  • Das "Gesundstoßen" von Klinik-Monopolen und Pharmaindustrie zu Lasten der Beitragszahler würde verhindert.
  • Tendenziell würden die Beiträge sinken (keine überhöhten Abrechnungen mehr, mehr Eigenverantwortung) aber die Qualität der Leistungen zunehmen (keine Budgetdeckelungen usw.).

Umsetzung

  • Als erste Etappe könnten die Punkte A) und B) Schritt für Schritt eingeführt werden.
  • Der Punkt C) wäre Einführbar, wenn das Selbst-Verantwortungsbewußtsein gestiegen ist und die Patienten dies wünschen.
  • Der Punkt D) wäre genauso nur mit Mehrheit der "Bezahler" (der Kassenmitglieder) einführbar und genauso erst nach erfolgreicher Umsetzung von A) und B) sinnvoll.

Arbeitslosenversicherung

Aufgrund der zunehmenden strukturellen Arbeitslosigkeit macht eine Arbeitslosenversicherung immer weniger Sinn und schafft nur Unzufriedenheit zwischen Behörde und Mensch. Mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens könnte die Arbeitslosenversicherung komplett abgeschafft werden.

Pflegeversicherung

  • Hier sollte ein Großteil der benötigten Hilfe im Stadtteil der Pflegebedürftigen selbst erfolgen. Die meisten wollen auch gar nicht in eine anonyme (und oft viel zu teure) Pflegeklinik ziehen. Sie bevorzugen ihre eigene Wohnung oder seniorengerechte Gemeinschaftshäuser.
  • Ein Großteil der benötigten Hilfe (Einkäufe, Gesellschaft, kochen...) könnte im Stadtteil durch bezahlte Nachbarschaftsarbeit organisiert werden. Der professionelle Anteil kann in diesen Fällen ambulant erfolgen.

Quellen & Links