Neuland-Denken

Aus Nuevalandia
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Umdenken ist notwendig

Wir können Probleme nicht mit den Denkmustern lösen, die zu ihnen geführt haben. Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will. (Albert Einstein)

Um Neuland tatsächlich dauerhaft und selbstreguliert zu etablieren, muss sich bei den Menschen ein zukunftsorientierteres Neuland-Denken (bzw. ein Neuland-Bewusstsein) entwickeln:

  • Durch die Abschaffung von ungesunden Machtstrukturen (z.B. mit Peer-Management), durch die Rückeroberung und Schaffung freier Lebensgrundlagen sowie durch zeitgemäßere politische Leitlinien können wir einen großen Beitrag für ein Neuland bringen. Dadurch wird der Egoismus der Menschen "gezähmt" und kann nicht mehr soviel Schaden anrichten.
  • Wenn allerdings die Mehrheit der Menschen weiterhin nach dem Prinzip "Gier frisst Hirn" (s.Altland-Denkmuster) handeln, dann wird Neuland ständig einen Kampf gegen den Rückfall nach Altland führen müssen.
  • Langfristig sollten wir also nicht nur die irrationale Gier organisatorisch in Schach halten, sondern parallel dazu die Gier an sich hinterfragen und Schritt für Schritt den (automatisch im Hintergrund ablaufenden) Gier-Mustern entkommen.

Solange den meisten Menschen die Bedürfnisse anderer egal sind, brauchen diese sich nicht zu wundern, wenn sie selbst dauernd über den Tisch gezogen werden (z.B. durch strukturelle Verantwortungslosigkeit oder Aneignung von Lebensgrundlagen): -> "Eine Herde von Schafen schafft sich eine Regierung von Wölfen" oder "Jeder schafft sich die Regierung, die er verdient"

Was ist Neuland-Denken?

Weshalb sind nichtkommerzielle Phänomene wie Open-Source-Entwicklung, Wikipedia, Regionalgeld, Peer-Bank Kiva, Interkulturelle Gärten oder Premium-Cola überhaupt möglich? Spricht dies nicht gegen die Annahme der rational und eigennützig denkenden Menschen?

-> Der berühmte "Homo oeconomicus" agiert eben nicht nur als rationaler Akteur auf den Märkten, sondern auch als soziales Tier mit "Neuland-Denkweise". Die "soziale Rendite" (eigene Freude und Erfüllung ohne "zur Schau Stellung") ist dabei mehr Wert als ein hoher materieller Gewinn.

Neuland-Denken zeigt sich nicht im geschaffenen Werk, sondern in der Intention bei der Erschaffung!

  • Neuland-Denken stellt ein bewussteres Leben, Denken und Handeln, in wirklichem Respekt zu Gesellschaft & Biosphäre und nicht nur aus gesellschaflichem Zwang oder aufgrund der Selbstdarstellung dar.
  • Man fällt nicht mehr auf die egoistischen, zerstörerischen Denkmuster herein, sondern schaut, fühlt und "weis" über den Tellerrand hinaus.
  • Ein Neuland-Denker braucht kein Peer-Management um als Chef eines Großunternehmens keinen Schaden anzurichten. Er handelt von sich aus verantwortlich und nicht egoistisch wie die Altland-Denker-Vorstandschefs (s.strukturelle Verantwortungslosigkeit). Vielleicht führt der Unternehmens-Chef aber trotzdem Peer-Management ein um schädliche Macht-Spiele eines zukünftigen Chefs strukturell auszuschliessen?

Neuland-Denken stellt damit die Einhaltung des Gesetz des eingeschränkten Wettbewerbes auf der persönlichen Ebene dar.

Neuland-Denken ist nicht: Abschaffung von Konkurrenz, Individualität und Ego ("Alle freuen sich und fassen sich an den Händen"). Es gibt weiterhin Konkurrenz und individuelle Erfolge. Dies aber nicht mehr zu Lasten anderer, sondern im Einklang mit dem Gesetz des eingeschränkten Wettbewerbes.

Vergleich mit Altland-Denken

Um die Idee des Neuland-Denkens zu verstehen hilft vielleicht ein Vergleich mit Altland:

  • Personen in tiefen Altland-Denkmustern müssen nicht automatisch jemand anderen schädigen um eigene Vorteile zu gewinnen (Egoismus/Gier).
  • Der Altland-Egoismus kann sich auch so darstellen, dass die Person anderen Leuten hilft und immer nett und zuvorkommend ist. Dies ist natürlich bedeutend besser als die Schädigung anderer.
  • Wenn allerdings diese Hilfe und "nett sein" nur darauf beruht, das die Person damit ihr eigenes Selbstwertgefühl (Ego) stärkt ("ich bin der Gute!"), macht die Person dies in Wirklichkeit aus purem Egoismus und für sich selbst. Ob die Hilfe am Ende tatsächlich nützlich ist oder nicht, spielt kaum eine Rolle. Wichtig ist vor allem, dass sich die Person selbst besser fühlt.
  • Beispiel Entwicklungshelfer
    • Entwicklungshilfeorganisationen nehmen ungern Personen, welche "das Leid der Welt" (z.B. hungernde Kinder) nicht mehr ertragen können und helfen wollen.
    • Dieses "selbst nicht mehr ertragen können" ist ein Hinweis darauf, dass die Hilfsperson die Arbeit eigentlich nur für sich (egoistisch) macht um selbst nicht mehr so zu leiden.
    • Ob den Kindern am Ende tatsächlich optimal geholfen wird spielt dann nur eine untergeordnete Rolle.
    • Wenn sich später in der Praxis herausstellt, dass die Kinder den "liebevollen, sich aufopfernden Entwicklungshelfer" nicht würdigen und z.B. beklauen, können solche Entwicklungshelfer zu Rassisten werden und schädigen dann mehr als sie nützen.

Verantwortliche, erfolgreiche Firmenchefs (wie z.B. Götz Werner oder Prof. Faltin) haben vermutlich bedeutend mehr Neuland-Denken entwickelt als der oben erklärte Entwicklungshelfer. Neuland-Bewusstsein hängt also nicht davon ab was man macht, sondern wie man etwas macht!

Neuland-Denken in der Praxis

  • Große, gute Werke dienen oft am Ende doch nur dem Eigennutz bzw. der eigenen Angst (s.obiges Beispiel des Entwicklungshelfers).
  • Hinweise auf ein Neuland-Denken von Menschen finden sich besser in kleinen Dingen, welche nicht zur Schau gestellt werden.
  • Dies sind oft Dinge, von denen derjenige selbst keinen offensichtlichen Vorteil hat, sondern andere. Trotzdem kommt es nicht darauf an was jemand macht, sondern mit welcher Intention:
  • Wenn ich meinem älteren Nachbarn beim Schnee-schippen helfe, muss das nicht unbedingt etwas mit Neuland-Denken zu tun haben:
    • Wenn ich dies tue, weil es von den anderen erwartet wird oder ich mich sonst "schuldig" fühle oder weil ich auch vom Nachbarn eine Hilfe benötige, dann hat das nichts mit Neuland-Denken zu tun.
    • Wenn ich allerdings keinen "Nutzen" daraus ziehe bzw. irgendeine Art von "Druck" da ist, wenn ich dies aus der reinen Freude heraus tue, dem Nachbarn helfen zu können (ohne dies zur Schau zu stellen um dafür anerkannt zu werden), dann passiert das Werk auf der Grundlage von Neuland-Denken.

Die Grundlage von Neuland-Denken ist vor allem:

  • Der Antrieb ist die Freude/Spass und Freiwilligkeit daran.
  • Falls der Antrieb (wie bei vielen) darin liegt, da es von anderen "erwartet" wird oder man damit irgendwo Anerkennung bekommen möchte, hat es nichts mit Neuland-Denken zu tun!

Beispiele

  • Andere Menschen, die es noch eiliger haben, in einer Schlange (z.B. Supermarktkasse) vorlassen.
  • Konstruktive Bewertungen, welche für andere hilfreich sind abgeben (z.B. Verkäuferbewertung bei Ebay oder Artikelbewertungen bei Amazon).
  • Das eigene Wissen ohne Gegenleistung anderen zur Verfügung stellen. Z.B. bei Wikipedia mitschreiben oder auf Anfrage einen Vortrag halten.
  • Etwas Geld bei der Peer-Bank Kiva anlegen.
  • Freiwillig Macht & Kontrolle abgeben (z.B. Ricardo Semler bei SEMCO) oder dafür trotz eigener Nachteile eintreten (z.B. Prof. Richard Stallmann vom MIT als Begründer der Freien Software Bewegung).
  • Spenden an eine gemeinnützige Organisation, welche für Neuland eintritt.
  • Selbst in einem Neuland-Projekt mithelfen.
  • Freiwillig etwas tun, was auch anderen oder der Umwelt nützt und niemandem schadet (z.B. sinnvolleren Job suchen, sich privat engagieren...), obwohl man damit weniger Geld verdient als mit einer Arbeit, die Schaden an Natur & Gesellschaft anrichtet (nicht im Einklang mit dem Gesetz des eingeschränkten Wettbewerbes steht). Dies bedeutet aber nicht, dass man für Neuland-Arbeit kein Geld nehmen darf. Es ist auch in Ordnung viel Geld damit zu verdienen!

Die Schwierigkeit des Umdenkens

Neuland-Denken kann nicht vermittelt werden

  • Das entwickeln eines Neuland-Bewusstseins kann man nicht in einer Schulung lernen. Andere Menschen und Bücher können hier nur Hilfestellungen oder Wegweiser geben. Am Ende muss jeder einzelne durch einen persönlichen Prozess das Neuland-Denken für sich entdecken und entwickeln. Das ist vielleicht mit der Aufgabe vergleichbar, das ein Rechtshänder alles mit Links neu lernen muss.
  • Man kann somit auch niemanden "von außen" zum Neuland-Denken bringen. Nur wer von sich aus dazu bereit ist kann hier vorankommen.
  • Das immer mehr Leute auf der Suche nach einem freierem Bewusstsein (weniger Gier-abhängig) sind, sieht man am wachsen von Neuland. Vermutlich aufgrund dieser Suche sind zukunftsfähigere Konzepte wie Peer-Management entstanden, widmen sich immer mehr Menschen der Rückeroberung und Schaffung freier Lebensgrundlagen und Gemeingüter.
  • Ob nun solche alternative Konzepte ein Neuland-Denken verursacht haben oder ob das Neuland-Denken zuerst da war, lässt sich sicher nicht mehr zurückverfolgen.

Ein langer aber nicht langweiliger Weg

  • Sein Denken ändern zu wollen ist nahezu unmöglich, denn die Konditionierung des Geistes (und damit auch das Altland-Denken) ist derart eingefahren, dass er immer wieder in seine vorgeprägten Muster zurückfällt. Die meisten Menschen können sich vermutlich gar nicht vorstellen, dass dies tatsächlich möglich ist.
  • Ein Neuland-Bewußtsein zu entwickeln ist vielleicht ähnlich schwer wie
    • den Lauf eines Flusses mit bloßen Händen zu ändern oder
    • einem Wolfskind die menschliche Zivilisation beizubringen oder
    • von "rechtshändisch" auf "linkshändisch" umzulernen ?
  • Ein Neuland-Denken kann man nicht planen, man muss es (aktiv) entstehen lassen.
  • Nur in Extremfällen (z.B. ein schwerer Unfall oder ein beinahe-Tod), durch welche das Weltbild eines Menschen komplett "verrückt" wird, erfolgt in Einzelfällen ein "Sprung" in andere Denkmuster. Da man dies nicht planen kann (und sollte), bleibt als Alternative ein langer Prozess der Selbstreflexion und Transformation. Dies klingt langweilig, kann aber sehr spannend sein. Man lernt sich vielleicht zum ersten Mal wirklich kennen...?

Konkrete Wege zum Neuland-Denken

Wie können neben den ausgetretenen Altland-Denkmustern neue angelegt werden um dann Schritt für Schritt die alten zu verlassen und die neuen Denkweisen zu stärken so dass man sich irgendwann automatisch zum Großteil im "Neuland-Denken" befindet?

Mehr Spaß und Glück

  • Wer sich mit Neuland-Strukturen beschäftigt und diese nutzt, der lernt neue Denk- und Handlungsweisen kennen und kann die Altland-Denkmuster hinterfragen:
  • Kooperative Handlungsweisen und Vernetzung (z.B. mit Peer-Management und Gemeingüter-Comunitys) bringen oft mehr Spass als das Einzelkämpferdasein gegen die "Anderen". Die gesamte leistungslose Wirtschaft basiert auf Profitmaximierung indem Anderen etwas weggenommen wird (zuerst die Lebensgrundlagen und dann das Geld durch Umverteilung von unten nach oben (s.Aneignung von Lebensgrundlagen). Aber macht das wirklich glücklich?
  • Für die Verlierer macht dieses räuberische Altland-System sowieso keinen Sinn. Aber ist dies selbst für die (sehr wenigen) Gewinner wirklich noch zeitgemäß und macht Laune? In ihrem Buch Gleichheit ist Glück haben Richard Wilkinson und Kate Pickett nach jahrelangen Studien nachgewiesen, dass der ausschlaggebendste Punkt die unterschiedlichen Vermögen einer Gesellschaft sind (umso größer der Unterschied, umso unzufriedener, kränker usw. sind auch die "Reichen"). In einer anderen Glücksstudie kam heraus, dass die Erhöhung eines normalen Jahresgehaltes um 80.000 $ dem Betroffenem weniger Glückszuwachs bringt als früh ausschlafen können.
  • Man muss also nicht zum "Buddha" werden um Neuland-Denken zu erlangen. Es reicht, wenn man seinem Herz folgt und das tut und sich mit den Dingen umgibt, welche einem "aus der Seele" sprechen. Meistens fördert dies gleichzeitig die eigene Gesundheit. Man muss dann nur auf der Hut sein, wenn die Altland-Denkmuster wieder ablaufen und man sich fragt, ist das tatsächlich richtig, was ich tue? Hier kann man aufs Glatteis gelangen und die Sprache des Herzens ist wieder zu leise um sie zu hören.

Gewaltfreie Kommunikation

  • Ein strukturierter und sofort praktisch erfahrbarer Weg zum "Neuland-Denken" ist die gewaltfreie Kommunikation (GfK) von Marshall Rosenberg.
  • Durch GfK wird die Kommunikation zwischen Menschen verbessert und man erspart sich und den anderen unnütze Streitereien, Schuldgefühle und Missverständnisse. Dies wirkt sich dann auch positiv auf den eigenen Erfolg und das Glücksempfinden aus.
  • GfK kann sowohl bei der Alltags-Kommunikation als auch bei der friedlichen Konflikt-Lösung im persönlichen, beruflichen oder politischen Bereich hilfreich sein.
  • Sie versteht sich nicht als Technik, die andere Menschen zu einem bestimmten Handeln bewegen soll, sondern als Grundhaltung, bei der eine wertschätzende Beziehung im Vordergrund steht. Synonyme sind "Einfühlsame Kommunikation", "Verbindende Kommunikation" oder "Sprache des Herzens".
  • Dabei ist das entwickeln von Empathie eine wichtige Voraussetzung.

Mehr dazu in Wikipedia: Gewaltfreie Kommunikation

Spiritualität

Immer mehr Menschen suchen im spirituellen Bereich nach einem befriedigerendem Sinn des Lebens als die "Profitmaximierung" oder der Gesellschaft zu entsprechen.

Spirituelles Altland

Diese Sucher von immer mehr Menschen ruft auch viele "esoterische Spinner" oder sogar gefährliche "Gurus" (z.B. Colonia Dignidad) auf den Plan, welche diese Suche (und Gutgläubigkeit) der Menschen ausnutzen und vielleicht mehr Schaden als manche Altland-Organisation anrichten.

Buddha & Jesus

Dagegen lohnt es sich z.B. die Geschichte Buddhas oder Jesus anzuschauen:

  • Die indische Historikern Uma Chakravati schildert in Vorträgen und in ihrem Buch das Umfeld in dem Buddha seine Bekehrung und Erleuchtung erlebte:
    • Zwischen dem 8. und 6.Jahrhundert drang in Nordindien mit Unterstützung der Mächtigen eine neue Wirtschaftsform ein, die auf Privateigentum und Geld aufbaute. Das heißt auf der privaten Aneignung von Lebensgrundlagen anderer (wie in Altland).
    • Dadurch spaltete sich die Gesellschaft in Verarmende und sich Bereichernde.
    • Die Erfahrung mit dieser Armut und des damit verbundenen Leides veranlasste den Prinzen (Buddha) aus Mitleid, alle seine Güter und Würden zu verlassen, um den Weg zur Überwindung des Leidens in der Gesellschaft zu finden.
    • Seine Erkenntnis reifte, dass die Armut und das Leiden durch die Gier verursacht werden, weshalb die Überwindung der Gier durch Meditation und das Abstreifen alles Überflüssigen sein Ausweg wurden.
  • Auch das Judentum und Jesus fand sich in dem gleichen Umfeld des Entstehens der Eigentum-Geld-Wirtschaft mit der Möglichkeit der Ausbeutung anderer durch eine leistungslose Wirtschaft.

Formen der Spiritualität

Nach Ken Wilber gibt es eine translative und eine transformative Spiritualität. Für ein "Neuland-Denken" kommt eher die "transformative Spiritualität" in Frage:

  • Translative Spiritualität:
    • Beinhaltet lediglich Dinge wie beten und meditieren um zu lernen Leid auszuhalten und das Leben hin zu nehmen wie es ist.
    • Dies hilft dem einzelnen, aber nicht der Welt und ist teilweise illusorisch.
    • Beispielsweise verfolgte die Kirche lange Zeit diese Art der Spiritualität um ein Aufbegehren gegen ihre Macht zu verhindern.
  • Transformative Spiritualität:
    • Erst an sich selbst arbeiten um sich nicht mehr von diversen Konditionierungen, z.B. "Gut und Böse" (Rassismus, Ideologien...) leiten zu lassen. Es wird stattdessen ein erweitertes Bewußtsein entwickelt (z.B. "Liebe zum Leben an sich", "vorurteilsfreie Beobachtung"...).
    • Diese "Bewusstwerdung" ist notwendig damit unsere politische Arbeit nicht aus der gleichen Energie heraus entsteht wie die Strukturen, die Gewalt hervorbringen.
    • Parallel zur Arbeit an sich selbst wird diese Art von neuem Denken/Bewusstsein nach außen gegeben. Aber nicht indem man anderen "zeigt wo's langgeht"! Eher "unaufdringlich", z.B. mit eigenem Beispiel, praktisches ausprobieren eigener Ideen aus diesem Bewusstsein, gegenseitigen Gesprächen und Austausch.

Neuland als leere Verkleidung

(nach außen Neuland, innen Altland)

Jeder der etwas für Neuland macht, muss nicht automatisch "neuländisch" denken:

  • Für viele Menschen, welche "offiziell" eine der o.g. "Umdenk-Hilfen" leben, ist dies in Wirklichkeit nur eine oberflächliche Verkleidung oder Modeerscheinung, z.B.:
    • als Zwangs-Alternative: Z.B. hat das "Ego" dieser Menschen in "Altland" eine "auf den Deckel" bekommen (konnte sich z.B. nicht durchsetzen) und es versucht nun in "Neuland" die benötigte Anerkennung, Selbstwertgefühl usw. zu schöpfen. Dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Organisationen. Z.B. wurde IBM (Einstieg bei Linux) genauso wie der Pharmahersteller Merck (HumanGenomProject) oder die Mitgliedsbanken von VISA-Card zu Neuland aufgrund des Wettbewerbes getrieben.
    • um Erwartungen zu erfüllen: Das Neuland-Handeln resultiert aufgrund der Erwartungshaltung anderer. Beispielsweise wenn nachhaltig konsumiert wird, weil dies Freunde und Bekannte auch so machen und man bei denen weiter "in" bleiben will.
    • zur Anerkennung: Das Neuland-Handeln erfolgt aufgrund gesuchter Anerkennung. Z.B. um die meisten positiven Bewertungen im Internet zu bekommen oder von mehr Menschen "geliebt" zu werden.
  • Es ist natürlich erstmal schön, dass etwas für Neuland getan wird. Aber:
    • Das Neuland-handeln bleibt hierbei nur eine oberflächliche Präsentation nach außen. Es wird nicht aufgrund der inneren Freude & Spaß betrieben.
    • Darunter leben und arbeiten noch genauso die Altland-Denkmuster. Deswegen hat diese Form des Neuland-handelns nichts mit Neuland-Denken zu tun.
    • Wenn sich dann eine Gelegenheit ergibt seine Ego-Ziele (z.B. Macht, Geld, Anerkennung...) besser in Altland zu befriedigen, wird wieder umgeschwenkt und die alten Handlungsweisen brechen vermehrt durch.
  • Es besteht zudem die Gefahr, dass Neuland von den etwas Intelligenteren doch wieder für eigene Vorteile genutzt wird. Wie so viele andere ehemals gute Ideen würde Neuland dann am Ende vielleicht nur das Leben von Altland verlängern.
    • Neuland könnte damit zu einer zeitweisen "Mode" für Projekte werden, die in Altland nicht machbar sind.
    • Oder Neuland wird vermehrt von "Rattenfängern" gepredigt um Mitläufer zu finden um nach dem sich einstellenden Erfolg aber doch wieder auf Altland umzuschwenken?!

Quellen & Links

  • Buch: Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens, Marshall B. Rosenberg,
  • Buch: Habakuck und Hibbelig - Eine Reise zum Selbst, Ruediger Dahlke, ISBN 978-3-548-74174-1