Creative Commons

Aus Nuevalandia
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Creative Commons ist ein wichtiges Werkzeug für freies Wissen. Creative Commons will das Teilen erleichtern. Jeder darf ein Werk nutzen, anpassen, verändern solange er sich an ein paar Bedingungen hält. Die wichtigste ist, dass er das Ergebnis selbst wieder teilt und es anderen zu den gleichen Bedingungen zugänglich macht.

Was ist Creative Commons?

  • "Creative Commons" sind Lizenzen, welche vor allem Anwendung bei Inhalten wie Texte, Musik oder Bilder angewendet werden.
  • Dabei handelt es sich nicht um eine einzelne Lizenz, sondern um ein ganzes »Lizenzmodell« aus insgesamt sechs Lizenzen.
  • Sie entstehen durch die Kombination von vier verschiedenen, leicht verständlichen Bedingungen und erlauben grundsätzlich jede urheberrechtlich relevante Art der Nutzung.
  • Lediglich das Recht der Bearbeitung ist bei zwei Lizenzen ausgenommen.
  • Im Ergebnis sind die Lizenzen unterschiedlich restriktiv, so ähnelt die Variante »BY-NC-ND« (»Namensnennung«, »keine kommerzielle Nutzung«, »keine Bearbeitung«) weitgehend der »Privatkopie« aus § 53 des deutschen Urheberrechtsgesetzes. Während die freieste Variante »BY« (Namensnennung) einer Aufgabe fast aller Urheberrechte gleichkommt.
  • Auf diese Weise decken die CC-Lizenzen das ganze Spektrum zwischen vollem urheberrechtlichem Schutz (»alle Rechte vorbehalten«) und der Gemeinfreiheit ab. Das Motto dazu lautet »some rights reserved« statt dem althergebrachten »all rights reserved«.

Internationalität

Ein besonderer Ansatz von Creative Commons ist der einer echten Internationalisierung der Lizenzen:

  • Koordiniert durch das in Berlin beheimatete Büro von »CreativeCommons international« (CCi), werden die sechs CC-Lizenzvarianten für Rechtsordnungen außerhalb der USA »portiert«, d.h. sprachlich übersetzt und inhaltlich den Eigenheiten des jeweiligen nationalen Urheberrechts angepasst.
  • Da hierbei konsequent auf internationale Einsetzbarkeit aller Portierungen geachtet wird, entsteht faktisch ein Bündel weltweit nutzbarer Lizenzen in den jeweiligen Landessprachen, aus denen sich der Verwender von CC-Lizenzen dann die im Einzelfall passende aussuchen kann.

Geschichte von Creative Commons

Die Erkenntnis, dass Richter nicht immer richtig liegen und dass auch Entscheidungen hoher Gerichte zuweilen angezweifelt werden dürfen, war nicht neu. Neu war allerdings, dass zu Beginn des neuen Jahrtausends als Reaktion auf eine einzige problematische Entscheidung eine Initiative entstand, welche die Urheberrechtsdiskussion der folgenden Jahre entscheidend beeinflussen sollte: Creative Commons.

Als im Jahr 2001 die Richter des Obersten Bundesgerichts der USA, der US Supreme Court, über die Frage zu entscheiden hatten, ob das Bundesparlament der USA verfassungswidrig gehandelt hatte, als es 1998 die Schutzfrist für urheberrechtlich geschützte Werke wieder einmal verlängerte (Die Verlängerung bedeutete, dass zahllose Werke nachträglich für weitere Jahrzehnte rechtlich monopolisiert und der Gemeinfreiheit entzogen sein würden. Damit wurden die Schutzfristen in den USA auf insgesamt 95 Jahre maximaler Länge ausgedehnt. Bis in die 1960er Jahre lagen sie noch bei maximal 59 Jahren!), beschloss der Internetpublizist Eric Eldred, sich dagegen zu wehren. Vertreten wurde er dabei von einem renommierten Rechtsprofessor der Stanford University, Lawrence Lessig. Eldred verlor, und Lessig warf sich vor, in der mündlichen Verhandlung versagt zu haben. Noch heute besteht keine Einigkeit darüber, ob der Fall überhaupt zu gewinnen gewesen war. Abgesehen von der Tatsache eines verlorenen Rechtsstreits, stärkte diese Niederlage die Erkenntnis, dass man sich in Fragen der sachgerechten Abwägung zwischen individuellen Schutzinteressen und dem Recht der Allgemeinheit auf Zugang zu Kultur weder blind auf den Gesetzgeber verlassen kann noch darauf, dass Gerichte etwaige Interessenkonflikte oder Ungleichheiten nachträglich ausbügeln.

Inspiriert durch die Entwickler freier Software, die aufgrund eines ähnlichen Hintergrunds die rechtlichen Aspekte erfolgreich selbst in die Hand genommen hatten, indem sie durch leicht zu handhabende Standardlizenzen jedem juristischen Laien ein Werkzeug zur Schaffung eigener Schutzregeln an die Hand gaben,3 entstand unter Lessigs Leitung im Jahre 2001 etwas, was Akademiker schon eine Weile diskutiert, aber noch nicht in ausgereifter Form in die Praxis umgesetzt hatten: eine für jegliche Art von kreativen Inhalten verwendbare Standardlizenz, mit der jeder selbstbestimmt diejenigen Schutzregeln erzeugen kann, die er für richtig hält und die der Gesetzgeber bislang nicht bereit war, als Standard in Gesetzesform zu gießen.

Unter dem Namen "Creative Commons" gründete Lessig eine Initiative, die sich mit der Ausarbeitung und Weiterentwicklung dieser Lizenz befassen sollte.

Beitrag für Neuland

Freies Wissen: Creative Commons stellt zwar selbst kein Gemeingut dar oder produziert etwas, aber die Lizenzen dienen praktisch als Katalysator für die Entstehung von [freies Wissen|freiem Wissen]:

  • Eine Schlüsselrolle nehmen dabei die beiden sogenannten Copyleft-Lizenzvarianten »BY-SA« (»Namensnennung«, »Weitergabe unter gleichen Bedingungen«) und »BY-NC-SA« (zusätzliche Einschränkung: »keine kommerzielle Nutzung«) ein, die dafür sorgen, dass die Inhalte frei bleiben, indem sie vom Nutzer eine Weiterlizenzierung unter gleichen Bedingungen verlangen.
  • Damit wird die freie Zugänglichkeit der unter diesen Copyleft-Lizenzvarianten veröffentlichten Inhalte auf Dauer gewährleistet. Gleichzeitig wird verhindert, dass Andere den Autor ausnutzen und diese freien Inhalte "privatisieren" (schützen) um sie dann nur mit Erlaubnis bzw. Bezahlung anderen zur Verfügung zu stellen.
  • Diese Lizenzen sind für jeden frei und einfach anwendbar. Die Autoren sparen sich somit eigene Kosten und Aufwand für ein angemessenes Schutzrecht im Sinne der Allgemeniheit.

Weiterführende Links

"Creative Commons" wird als Beispiel unter "Neuland-Projekte" aufgeführt.