Geschichte der Gesetzesübertretung

Aus Nuevalandia
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Dieser Artikel betrifft das Gesetz des eingeschränkten Wettbewerbes

Übertretungen kamen die längste Zeit nicht vor

Millionen Jahre lebten die Menschen im Einklang mit dem Gesetz des eingeschränkten Wettbewerbes. Sie respektierten dabei:

  • die Natur (unsere heutige Pflicht), z.B.:
    • wurde nur soviel genommen, wie wirklich gebraucht wurde.
    • es wurde nichts nachhaltig zerstört
    • Keine Art war durch den Menschen vom Aussterben bedroht.
  • die Bedürfnisse der Mitmenschen & anderer Gruppen (unsere heutige Kür), z.B.
    • wurden Meinungsverschiedenheiten meist im Konsens (z.B. Thing, Palaver...) ohne Gewalt oder zentrale Verordnung beigelegt.
    • Dort wo Gewalt angewandt wurde, war diese aber bei weitem nicht so grausam wie bei den späteren "Hochzivilisationen".

Das Leben im Einklang mit dem Gesetz resultierte aber nicht aus einer höheren Intelligenz oder überdurchschnittlichem Bewusstsein. Die Gründe waren viel mehr:

  • Die Technik war noch nicht so weit entwickelt, als das nachhaltiger Schaden an der Natur angerichtet werden konnte. Es gab z.B. keine Chemieindustrie und alle Abfälle waren Kompost.
  • Einzelne Gruppen waren noch nicht so "mächtig" (bzw. unterschiedlich entwickelt), als das die Unterschiede zwischen den Gruppen so groß waren, dass eine Gruppe die anderen leicht unterdrücken konnte. Auch auf der Stufe der Menschen innerhalb der Gruppe gab es keine "Über-Machtmenschen". Alle waren untereinander materiell (z.B. Jagd) aber auch sozial abhängig. Da fällt es viel schwerer andere zum Eigennutz zu schädigen.
  • Die Macht-Menschen in den Gruppen (z.B. Häuptlinge oder Schamanen), wurden von unten bestimmt und waren bei allen gut bekannt. Es wurde also keine "Pfeife" gewählt. Selbst wenn sich die Person in der Machtposition zum Eigennutz ändern sollte, ging der Posten wieder verloren. Durch die Bekanntheit untereinander wurden tatsächlich die Menschen mit der größten Verantwortung, Weitsicht und Intelligenz gewählt. Nur an sich selbst denkende Menschen wurden schnell durchschaut und nicht gewählt.

Auch heute noch gibt es alte Völker, welche nach diesen Traditionen leben. Mit der "Vereinnahmung" der Lebensgrundlagen dieser Völker durch unsere Zivilisation, werden allerdings auch die Traditionen überformt und die Menschen in unser Wirtschafts- & Gesellschaftssystem eingegliedert.

Beginn der Übertretung

  • Mit der Gründung größerer Zivilisationen und des Ackerbaus vor 10.000 Jahren wurde die Übertretung des Gesetzes "zur Kultur erhoben" ("der Mensch als Krone der Schöpfung darf das") und seitdem praktiziert.
  • Philosophisch könnte dies auch als ein "Überwachstum" des Menschen bezeichnet werden. Solch eine zentral gesteuerte große Zivilisation oder Wirtschaft wird dann einfach "zu groß" für die einzelnen Menschen. Man kann die Schädigung demnach auch mit der Größenproblematik erklären.
  • Anfangs führte dies hauptsächlich zur eigenen gesellschaftlichen Schädigung bis hin zum Untergang ganzer Zivilisationen.
  • Die Natur blieb dagegen anfangs verschont, da sie aufgrund fehlender Technik & Größe noch kaum nachhaltig auszubeuten war. Es gab z.B. noch keine Chemieindustrie, Erdöl, Atom oder Kahlschlag der Regenwälder. Außerdem konnte sich die Natur durch die damals lediglich lokalen oder regionalen Eingriffe schnell wieder erholen.

Gesellschaftliche Schädigung

Z.B. Sind alle großen zivilisierten Völker, welche gegen das Gesetz verstoßen haben wieder zusammengebrochen:

  • Ihre Entwicklung zogen sie zum Großteil aus Raubbau und der Schädigung anderer Völker und der Natur.
  • Meist lag der Grund in der Gesetzesübertretung im Mehrbedarf an Ackerland um die eigene explodierende Bevölkerung zu ernähren:
    • Dieses Ackerland wurde anderen weggenommen (anderen Stämmen oder der Natur, z.B. durch Rodung usw.).
    • Dies führte zu Problemen wie Erosion, Schädlingsbefall der Monokulturen usw.
    • Der Ertrag ging immer weiter zurück -> die "Eroberung" (Ausbeutung anderer Völker und/oder der Natur) musste noch schneller erfolgen.
    • Dies geht natürlich nicht auf Dauer. Der Zusammenbruch kam meist aufgrund einer (oder Kombination) folgender Faktoren:
      • Das Volk gelangte an eine natürliche Grenze, wie z.B. das Meer (vermuteter Untergang der antiken Hochzivilisation auf der Osterinsel).
      • Es gibt, zwar (noch) keine natürliche Grenze, aber der zu erobernde Rivale ist gleichwertig. Damit wird praktisch auch die weitere Eroberung begrenzt. Man kann nun wählen, ob man das Kartenhaus zusammenstürzen lässt und die eigenen Leute bis zur angemessenen Anzahl "verhungern lässt" oder trotzdem kämpft und dadurch untergeht. Meist wird dann der Untergang durch Kampf gewählt.
      • Eine immer weiter erobernde Zivilisation muss immer mehr Kriege führen, da die Außengrenzen immer größer werden und auch meist im Land immer wieder Konflikte durch die unterdrückten, eroberten Minderheiten ausbrechen. Dies kostet viel Kraft und schwächt vermehrt das Großreich. Ein Naturereignis (z.B. Krankheitsepidemie, Überschwemmung) oder ein neuer Krieg oder Aufstand versetzt dann dem zum Wachstum verdammten und angeschlagenen Riesen den Todesstoß.
  • Teilweise wurden Kriege von machtsüchtigen Herrschern bereits vor dem notwendigen Ernährungs-Krieg angezettelt (s.auch strukturelle Verantwortungslosigkeit).
    • Dies steht aber keinesfalls im Widerspruch zum hier dargestellten Problem, sondern stellt im Gegenteil eine viel direktere Übertretung des Gesetzes dar.
    • Und auch hier lehrt uns die Geschichte, dass eine Übertretung zur Auslöschung führt. Irgendwann findet jede aggressive Großmacht seinen "Meister". Hitler mit seinem Nazi-Reich ist hierbei eines von vielen Beispielen.

Weitere Beispiele sind z.B. der Untergang von:

  • Perserreich
  • Römisches Reich
  • Ägypter
  • Maya

Damit uns nicht das gleiche Schicksal ereilt, müssen wir auch unsere menschlichen Aktivitäten nach dem Gesetz des eingeschränkten Wettbewerbes ausrichten. Wir müssen somit unsere kompletten Handlungsweisen und Systeme überprüfen und ein Neuland schaffen.

Naturschädigung

  • Seit der industriellen Revolution vor mehr als 100 Jahren wachsen unsere Übertretungen aufgrund der rasanten Entwicklung exponentiell und so massiv, dass wir inzwischen nicht nur uns selbst schädigen, sondern auch das Ökosystem unseres Planeten gefährden.
  • Dies ist eine neue, vermutlich noch nie dagewesene Qualität der Gesetzesübertretung und gefährdet unsere gesamte Zivilisation.
  • Besonders gefährlich ist dabei, dass diese Schädigungen langfristig wirken und teilweise erst spätere Generationen betreffen. Diese werden dann vor vollendete Tatsachen gestellt und haben keine Handlungsspielräume mehr.
  • Inzwischen sind wir soweit fortgeschritten, dass die Schädigungen oft schon die verursachende Generation zu spüren bekommt.
    • Dies bedeutet auf der einen Seite, dass "das Rennen immer knapper wird".
    • Auf der anderen Seite wachen dadurch aber auch immer mehr Menschen auf und können das drohende Problem immer weniger zur Seite schieben. Damit wird es vielleicht zum ersten Mal möglich rational zu agieren und vor dem Zusammenbruch "global" nachzudenken und etwas zu verändern. Dagegen wurde bisher meist rationalisiert und erst nach dem Crash gefragt, wie das denn passieren konnte.