Notwendiges Land
Wieviel Land braucht eine Person für seine Ernährung?[Bearbeiten]
Mit dieser Frage hat sich Atsuko Wakamiya beschäftigt. Als Expertin für CSA (Community support agriculture) hat sie im Auftrag der Regionalwert AG berechnet, wieviel Land benötigt wird, um eine Person mit den hier wachsenden Grundnahrungsmittel incl. Fleisch zu versorgen. Bei der Berechnung ging sie vom Durchschnittsverbrauch in Deutschland und von ökologischen Erzeugung aus. Das Ergebnis ist überraschend, so sind für die Erzeugung gerade einmal 2500 qm (25 ar, 0,25 ha) notwendig. Für das Konzept der Regionalwert AG sind die Ergebnisse sehr brauchbar, denn jetzt steht fest, wie hoch der kalkulatorische Kapitalanteil wäre, wenn jeder Aktionär sich seinen Flächenanteil an Landwirtschaft in der Region aneignen würde, nämlich ca. 7500 €. Ohne die Produktion von Fleisch halbiert sich die Fläche pro Person sogar (siehe weiter unten). Rechnet man den Kapitalbedarf für die Betriebsgebäude hinzu, dann ergibt es eine Kapitalsumme von ca. 12500 €, die benötigt werden, um einem qualifizierten Unternehmer die Betriebsgrundlage für die Erzeugung der Lebensmittel zu gewährleisten. Weiter wurde berechnet, dass die Beauftragung zur Jahresproduktion ca. 2500 € pro Jahr kosten würde. Der weit aus größte Anteil macht die Milch- und Fleischproduktion aus, pflanzliche Ernährung ist auf wesentlich kleinerer Fläche realisierbar. Die Studie ist bei der Geschäftsstelle der Regionalwert AG gegen eine Gebühr von 10 € erhältlich.
Wieviele Menschen kann unser Planet ernähren?[Bearbeiten]
Wir haben nicht nur genug Nahrung für 7 Mrd. Menschen, sondern für das Doppelte!. Nach FAO-Daten konnten wir im Jahr 2009 18 Mrd. Menschen ernähren (Produktion der Landwirtschaft):
- Wenn man die weltweite Produktion von 2009 von Rohrzucker, Mais, Weizen, Reis, Kartoffeln, Frischgemüse, Maniok, Zuckerrübe, Soja, Tomaten, Gerste, Süßkartoffeln, Wassermelonen, Bananen, Zwiebeln, Äpfeln, Grapefruit und Orangen nach Menge und kcal aufsummiert und durch 2500 kcal pro Mensch pro Tag teilt, kommt man bei dieser Ernährung auf 18 Mrd. Menschen.
- Die industrielle Verwertung und der Verbrauch für Fleisch ist noch nicht dabei, aber es fehlen auch kleinere Kulturen, wie Roggen, Hafer und Hirse.
- Auch sind dies Hoftorbilanzen, d.h. 10 - 20 % der Ernte bleibt meist auf dem Feld, alle Schäden durch Schädlinge, Witterung, Unfähigkeit, usw. sind schon abgezogen.
- Wenn man vorsichtig schätzt, reicht die produzierte Nahrung heute schon für 8 - 14 Mrd. Menschen.
- Nur leider werfen wir die Hälfte weg, so dass wir einen künstlichen Mangel an Nahrungsmitteln erzeugen! Außerdem haben wir weltweit weit mehr Übergewichtige als Hungernde, so dass von Mangel eigentlich keine Rede sein kann.
- Auch schlechte Bewirtschaftung führt zu Mangelverhältnissen z.B. ernten einige Regionen in Afrika 1 t / ha Weizen pro Jahr, bei 3 Ernten pro Jahr, während in Deutschland mit 1 Ernte pro Jahr 6 - 8 t / ha erzeugt werden. Trotz schlechteren Klimabedingungen, ohne Gentechnik oder viel Pestizide, nur durch wissenschaftlich fundierten Anbau.
Was fehlt für eine nachhaltige Landwirtschaft?[Bearbeiten]
Das einzige was getan werden müsste, um unser Produktions-System nachhaltig zu gestalten, wäre den Nährstoffkreislauf zu schließen (s. Gebrauch statt Verbrauch von Ressourcen). Aber leider landen praktisch alle von uns ausgeschiedenen Nährstoffe über kurz oder lang im Meer. Wenn wir dies unterbinden könnten, könnten diese Nährstoffe für Pflanzen aufbereitet und zum Düngen der Felder oder zur Hydrokultur verwendet werden. Durch die Hydrokultur wäre die Ernährung der Städte dieser Welt nur eine Frage der Energie, da außer Wasser und Nährstoffen vor allem Licht zur Pflanzenproduktion benötigt wird.
Wenn wir die Nährstoffe recyceln und die Verteilung der Nahrung verändern, reicht es jetzt schon für alle. Wenn wir die Produktion dort verbessern, wo sie auf Grund von Wissensmangel sehr niedrig ist, sollte selbst eine Bevölkerungsverdopplung keinen Nahrungsmangel verursachen.
Deutschland wäre ein Beispiel für eine gute Landwirtschaftliche Praxis: Wir decken unseren Bedarf an Getreide zu über 100 %, Obst 20 %, Gemüse 40 %, bei 80 Millionen Menschen und 17 Millionen Hektar Ackerfläche. Allerdings werden von der Ackerfläche 5 Millionen als Grasland genutzt und 2 Millionen für Industrieprodukte. Das bedeutet eine global gesehen winzige Fläche von 10 Millionen Hektar reicht für die Ernährung von 80 Millionen Menschen. Pro Person benötigen wir für die reine Energieversorgung 1250 m² Fläche. Fleisch fehlt in der Rechnung, da wir viele Futtermittel importieren und Futter vom Grasland beziehen.